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Ernst Peters

Mit Akribie zur Perfektion

Ernst Peters restauriert Motorräder und Autos und organisiert Rallyes

Von Uwe Törper

Er ist ein Tüftler mit Hang zum Perfektionismus. Er verfügt über das notwendige technische Know-how und über „Stehvermögen", wie er selbst sagt. Ein anderes Wort für das, was er damit meint, ist Geduld -warten können, bis der passende Scheinwerfer; der richtige Sattel, der richtige Vergaser gefunden ist irgendwo auf einem „Teilemarkt". Warten können, bis eines guten Tages ein Tüftler-Kollege kommt und den richtigen Tip gibt oder selbst das gesuchte Teil beisteuern kann. guten Tages ein Tüftler-Kollege kommt und den richtigen Tip gibt oder selbst das gesuchte Teil beisteuern kann.

Ernst Peters ist vernarrt in alte Autos und, noch viel mehr, in alte Motorräder. Vor ungefähr 30 Jahren begann der heute 70jährige Wöhrdener, Fahrzeuge von anno dazumal zu restaurieren. Zuerst möbelte er ein heruntergekommenes Auto, einen Hanomag Kurier, auf. Sehr bald verlegte sich Peters darauf, in seiner Privatwerkstatt - einer Halle, die früher einmal als Mähdrescher-Garage diente - Jahrzehnte alte Motorräder in ihren Origmalzustand zu versetzen. Nicht viele, aber dafür jedes einzelne mit Hingabe und großer Sorgfalt bis ins Detail.
Heute ist Peters stolzer Besitzer einer Harley-Davidson mit Seitenwagen von 1927, einer Peugeot-„Rennmaschine" aus dem Jahr 1907, einer Imperia „Berggeist" von 1930, einer englischen Triumph von 1915 mit äußerst seltenem Korbseitenwagen und von zwei Motorrädern des Typs Victoria KR 6 von 1928, eine davon samt aufwendig wiederhergestelltem, schmuckem Seitenwagen. Peters nimmt sich nur „interessante" Vehikel vor. Motorräder mit ausgefallener Ausstattung oder besonderer Technik.

Ernst Peters hat für Motorräder erstens deshalb mehr übrig als für Autos, weil er, in den 50er Jahren war's, zuerst Motorräder fuhr. Zweitens, „weil man am Motorrad die Weiterentwicklung der Technik besser verfolgen kann". „Man sieht, wie der Motor arbeitet." Schließlich, und das ist für ihn ein wichtiger Grund: „Motorradfahrer sind andere Typen als Autofahrer. Sie halten zusammen und helfen einander ganz selbstverständlich. Die Mentalität ist einfach anders."

Peters' Sammlung von Oldtimern auf vier Rädern nimmt sich im Vergleich bescheiden aus. Ungefähr 1500 Arbeitsstunden im Lauf von fünf Jahren investierte der Wöhrdener in seinen siebzig Jahre alten Ford A. Als er das Auto auftrieb, war es ein Wrack, das den Maschinenbaumeister vor große Problerne stellte. Immer wieder gab es Momente, in denen Peters grübelnd vor dem Torso aus Blech saß, Momente, in denen er einfach nicht weiterkam. Das Ergebnis der Arbeit ist umso beeindruckender.


Ernst Peters arbeitet an seiner Victoria KR6

Während der prächtige Oldtimer nur selten auf der Straße zu sehen ist, benutzt Peters - oder seine Frau - seinen 30 Jahre alten, silbergrauen Simca täglich. Und er nimmt mit ihm an der Veteranenrallye „Fichtenhain" teil, die alljährlich in Heide startet und für deren Organisation er in diesem Jahr zum 18. Mal als Gesamtleiter verantwortlich war. Ernst Peters engagiert sich seit bald 50 Jahren im Dithmarscher Automo-bil-Club in Heide, ist seit Jahrzehnten Motorrad- und Auto-Rallyefahrer, ob in Deutschland, England, Dänemark, Schweden oder Polen, errang zahlreiche Klassen- und Gesamtsiege und heimste in all den Jahren um die 500 Pokale ein.

Ernst Peters freut sich schon auf die „Nordsee-Ostsee-Fahrt" des ADAC Mitte September An zwei Tagen legen die Fahrer insgesamt 500 Kilometer zurück. Die Rallye ist seine Idee.

Peters' Jahresprogramm ist klar geregelt: Im Sommer wird gefahren, im Winter bastelt er. Für den nächsten Winter braucht er „etwas Neues". Er hat auch schon etwas im Visier: „Ich bin einer Imperia auf der Spur. Ich denk' schon, daß ich die kriege."



Mit Franzosen angefreundet

Ernst Peters wohnte in Wöhrden gegenüber einem Gefangenenlager

Von Anja Petersen
Wöhrden - Bei Kriegsausbruch war Ernst Peters aus Wöhrden elf Jahre alt. Seinem Elternhaus gegenüber entstand bald ein Kriegsgefangenenlager.

„Zuerst kamen die Polen“, erinnert sich der heute 76 Jährige. „Dann Serben. Franzosen. Belgier und als letztes die Russen.“ 40 bis 50 überwiegend junge Männer kamen in dem Saal der ehemaligen Gastwirtschaft von Stange (Ecke Meldorfer Straße/Schwarzer Weg) unter. „Das war ein großer Raum mit Etagenbetten“, sagt Ernst Peters, der von seinem Elternhaus aus in die Fenster des Lagers schauen konnte.

Das Gelände wurde nicht umzäunt. „Die Kriegsgefangenen hatten es gut. Sie halfen auf den umliegenden Höfen und erhielten dort zu essen." Die Bauern waren alle eingezogen: „Während des Krieges gab es in Wöhrden nur Frauen. Kinder und die Kriegsgefangenen." Peters' Vater war in Polen. Frankreich und Russland. Im Herbst 1944 brachte ihn ein Lazarettzug versehentlich nach Berlin. Danach kam er als Pferdepfleger zu einer Kavallerieeinheit nach Schleswig. Bereits am 9. Mai 1945 kehrte er unversehrt wieder nach Wöhrden zurück. Glück hatte auch Ernst Peters: Zweimal musste er 1945 zur Musterung, war aber zu klein und schmächtig.

Die Kriegsgefangenen in Wöhrden wurden zunächst vom Wachpersonal zur Arbeit gebracht und abends wieder abgeholt. Bald aber liefen sie alleine zu den Höfen. Soweit sich Ernst Peters erinnern kann, ist dabei nie jemand getürmt „Auch von Gewalttaten habe ich nie etwas gehört.“ Das Verhältnis zwischen Einheimischen und Gefangenen sei fast freundschaftlich gewesen: „Ich denke, dass die Gefangenen auch froh waren, nicht mehr in den Krieg zu müssen.“

Ein weiteres Lager war in ei­nem Tagelöhnerhaus in Norderwöhrden. Etwa 20 Gefangene lebten dort Ernst Peters half damals bei dem Bauern Claus Rolfs in Edemannswurth aus, wo auch einige der Gefangenen eingesetzt wurden. Ernst Peters Mutter wusch für alle Gefangenen in Norderwöhrden die Wäsche. Dafür erhielt sie von den Ausländern selten gewordene Güter wie Kaffee oder Schokolade, die diese in Pake­ten aus der Heimat zugeschickt bekamen. „Das durfte natürlich eigentlich nicht sein. Denn mit den Gefangenen durften wir nicht sprechen."

Trotzdem freundete sich Ernst Peters mit einigen an. Dem Franzosen Roger schenkte er ein Wörterbuch, im Gegenzug brachte Roger ihm ein bisschen Französisch bei. Während der Arbeit auf dem Feld waren Gespräche - fern ab von anderen Menschen – möglich.
Eines Tages sagte Roger zu Ernst Peters „Deutschland kann den Krieg nicht gewinnen. Es sind zu viele Fronten, die kann man auf Dauer gegen eine gewaltige Übermacht nicht halten." Das war für den Wöhrdener, der in der Hitlerjugend war, ein großer Schock: „Bis dahin glaubte ich an den Sieg.“

Die russischen Kriegsgefangenen wurden übrigens nicht so gut behandelt wie die anderen: „Es war schrecklich. Sie kamen entkräftet, abgemagert, krank und zerlumpt nach Wöhrden. Das Wachpersonal schlug sie mit Gewehrkolben, viele kamen ums Leben und wurden unter menschenunwürdigen Bedingungen in Gudendorf beerdigt."

Mit dem Franzosen Roger hatte Peters noch viele Jahre nach dem Krieg Kontakt So besuchte er ihn 1982 in Frankreich. »Ich wurde sehr freundschaftlich aufgenommen
(Quelle: DLZ v. 01.02.2005)



Windmill-Trophy gewonnen

Nicht ganz so tollkühn, aber doch sehr bewundernswert ist Ernst Peters aus Wöhrden. Mit seinen inzwischen immerhin 78 Jahren lässt er sich von Wind und Wetter nicht schrecken. Er knattert mit seinem Oldtimer-Motorrad durch die Welt und lässt sich dabei noch auf einen Wettkampf ein. Mit Erfolg. Zum dritten Mal in Folge hat er gerade mit der bundesdeutschen A-Mannschaft des Veteranen-Fahrzeug-Verbandes die internationale Windmill-Trophy in Schweden gewonnen. Hut ab und herzlichen Glückwunsch!!!
(Quelle: DLZ v. 18.08.2006)



Dreschen ist das Thema

Ernst Peters aus Wöhrden will eine Geschichte aus der Landwirtschaft festhalten

Wöhrden/Büsum (ta) Ruhestand? Wenn Ernst Peters (78) davon spricht, liegt ein Grinsen auf seinem Gesicht. Ruhestand ist für ihn nämlich ein Zustand, den er in dieser Form nicht kennt. Als aktiver Oldtimerfan und -fahrer ist er auf vielen Veranstaltungen zu finden, er schraubt an seinen alten Motorrädern, um sie immer im funktionstüchtigen Zustand zu erhalten und er kümmert sich um viele andere Themen, darunter um die Chronik der Heider Fichtenhainrennbahn. Diese Chronik ist seit langem fertig, für Peters aber kein Anlass, die Hände vom Computer zu nehmen und sich nicht um andere Themen zu kümmern. Seit geraumer Zeit ist das neue Thema des 78-jährigen „Unruheständler" die Geschichte der Lohndrescherei in Dithmarschen.

Ernst Peters hat es dieses Themas aus besonderem Anlass angenommen: Von 1884 bis 1957 gehörte seine Familie zu den Unternehmen, die diese Lohndrescherei betrieben.




Sein Großvater Jacob Peters und sein Vater Arnold Peters übten diese Tätigkeit aus, sie kümmerten sich von Wöhrden aus um die Lohndrescherei in Dithmarschen. „Diese Arbeit ging mit dem Einsatz der ersten Mähdrescher zu Ende", erzählt Ernst Peters, der selbst noch im väterlichen Betrieb die Lohndrescherei betrieb. Ernst Peters ging mit dem Ende der Lohndrescherei in einen Betrieb für Landwirtschaftsmaschinen, kümmerte sich aber weiter darum, die Geschichte dieser Arbeit festzuhalten.

Ernst Peters wurde in vielen Bereichen fündig, er sammelte Material über die Lohndrescherei, fand alte Fotos und Zeichnungen und trug viel Wissenswertes über das Thema zusammen. „Es gibt aber sicherlich noch viel Material, das gut in das Buch passt, das ich zusammenstelle", sagt Ernst Peters und will auf diese Weise Landwirte und alte Handwerker bitten, ihm Material zur Verfügung zu stellen, das im Buch aufgenommen werden soll, um so ein möglichst komplettes Bild von der Lohndrescherei in Dithmarschen präsentieren zu können.

Ernst Peters sucht noch immer Daten und Fakten zur Lohndrescherei, sucht Lohn- und Arbeitslisten und vieles andere, was an Wissenswertem in das Buch aufgenommen werden könnte. Auch Bilder, alte Fotografien und Zeichnungen nimmt Peters gerne für seine Geschichte über die Lohndrescherei in Dithmarschen entgegen.
Wer Ernst Peters mit Material helfen kann, kann sich direkt mit ihm in Wöhrden, Schwarzer Weg 17 (Q 04839/730) in Verbindung setzen.
(Quelle: BE v. 04.07.2007)



Gelber Engel der ersten Stunde

Ernst Peters aus Wöhrden war in der 1950er-Jahren als freiwilliger ADAC-Pannenhelfer aktiv

Von Christoph Hecht

Wöhrden - Die Kette abgelaufen, das Ritzel kaputt: Auf einer Fahrt nach Dortmund versagt 1953 das 15 Jahre alte Motorrad von Ernst Peters plötzlich den Dienst. Eine unglückliche Situation, denn Straßenwacht und Pannenhilfe gab es damals noch nicht.


Glücklicherweise kam dem heute 82 Jährigen damals ein vorbeifahrender Motorradfahrer zu Hilfe. Gemeinsam mach ten beide die Maschine des Wöhrdeners wieder flott. Von der selbstlosen Unterstützung des anderen Verkehrsteilnehmers war Ernst Peters so angetan, dass er sich dazu entschloss, ehrenamtlicher Pannenhelfer beim Allgemeinen Deutschen Automobil Club (ADAC) zu werden.
Noch im selben Jahr trat er dem freiwilligen Kameradschaftsdienst des Verkehrsclubs bei er ist seit 1952 Mitglied - und wurde damit einer der ersten gelben Engel in Dithmarschen. Damit erklärte sich Peters dazu bereit, in Not geratenen Kraftfahrern zur damaligen Zeit zumeist Motorradfahrer aus der Patsche zu helfen. Die nötige Ausstattung bekam er vom ADAC]: Ein gelbes Erkennungsschild, das am Motorrad befestigt werden musste und ein kleines Verbandspäckchen. Das kam allerdings nie zum Einsatz. „Bei meinen Hilfeleistungen ging, es meistens um Pannenhilfe", sagt Peters. Als gelernter Maschinenbauer kennt er sich mit Motoren aus.
Hilfebedürftige Motorradfahrer seien damals leicht zu erkennen gewesen, erinnert sich Peters. „Fast alle haben zu dieser Zeit einen gelben Schal getragen. Der war in Mode", sagt der Rentner. „Wer eine Panne hatte, knotete den Schal einfach um den Lenker." So war für jeden Vorbeikommenden auf den ersten Blick ersichtlich, dass Unterstützung benötigt wird.



In seiner Zeit als ehrenamtlicher Helfer brachte es Ernst Peters auf fünf Hilfeleistungen. Dafür wurde er vom ADAC mit einer bronzenen Plakette ausgezeichnet. An alle Einsätze kann er sich allerdings nicht mehr erinnern. Das sei alles schon so lange her. Nur ein Unfall ist ihm im Gedächtnis geblieben: Auf einer Fahrt durch Lägerdorf habe er einem gestürzten Motorradfahrer geholfen. Der hatte in der Kurve die Kontrolle über sein Kraftrad verloren. Der Sturz sei allerdings glimpflich ausgegangen. Nach einer kurzen Erholungspause habe der Verunglückte weiterfahren können.

Drei Jahre später war es mit dem freiwilligen Kameradschaftsdienst vorbei. Denn der ADAC hatte in Deutschland flächendeckend eine hauptamtliche Straßenwacht installiert. Auf die freiwilligen Helfer war der Club nicht mehr angewiesen. „Das erste Pannehilfe Fahrzeug des ADAC war der Käfer von Volkswagen", sagt Peters, der seit 1948 den Führerschein für Motorräder besitzt. Autos und Lkw darf er seit 1952 fahren. „Das war damals so", schildert er, „die jungen Männer haben häufig zuerst den Motorradführerschein gemacht." Seine Begeisterung für Motorräder hat sich Ernst Peters bis heute erhalten. Besonders Modelle, die vor dem Zweiten Weltkrieg gebaut wurden, haben es ihm angetan. Viele hat er in mühevoller Kleinarbeit restauriert. „Früher bin ich viele Touren gefahren und habe auf dem Sitz meiner Motorräder verschiedene Regionen Europas durchquert", sagt Peters. Er sei unter anderem in England, Polen und Schottland und Dänemark gefahren. Am liebsten habe er mit seinen Oldtimern an Geländefahrten und -rennen teilgenommen.

Bis vor zwei Jahren saß Ernst Peters noch regelmäßig auf dem Motorrad. Aus gesundheitlichen Gründen kann er das zu seinem Bedauern heute nicht mehr. Inzwischen hat er das Schreiben für sich entdeckt. In den vergangenen Jahren hat er ein umfangreiches Archiv über den kreisweiten Motorsport und den Dithmarscher Automobil Club (DDAC) zusammen getragen. Seine Hilfsbereitschaft hat der ehemalige Pannenhelfer nicht verloren. „Wenn ich kann, helfe ich natürlich gerne", sagt Ernst Peters. Das sei allerdings immer schwieriger, denn an die „modernen Motoren kommt man oftmals nicht mehr ran".
(Quelle: DLZ v. 24.08.2010)





Steile Kurven und Benzingeruch