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Wie restauriert man zerfallenes Pergament?

Wöhrden (wr) „Es war sehr spannend und aufregend, die einzelnen Teilchen wie ein Puzzle wieder zusammenzusetzen", erzählt Restauratorin Anke Metz aus Hamburg am Telefon. In monatelanger Kleinarbeit hat sie das erste der sechs historischen Wöhrdener Kirchenbücher restauriert.Der nun fertig gestellte Band 4 enthält Aufzeichnungen aus den Jahren 1523 bis 1595.

„Die Pergament Seiten waren durch Feuchtigkeit, schlechte Lagerung, Mäusefraß und Insekten sehr beschädigt, Das waren nur noch Krümel. Wir haben Blatt für Blatt abgenommen, jeweils ein Papier dazwischengelegt und geguckt: Welche Teilchen passen zusammen?", berichtet die Restauratorin. Die Blätter konnten jedoch nicht mehr mit neuem Pergament ergänzt werden, da das rund 500 Jahre alte Material keine Struktur mehr hatte. Anke Metz ergänzte daher die historischen Pergament Blätter mit Fasern eines Spezialpapiers, das nach alten Rezepten (ohne Chemikalien und Papierfüllstoffe) hergestellt wird. Auch der Klebstoff, mit dem die Blattteile zusammen gefügt wurden, ist nach einem Rezept erstellt, das die Menschen vor 500 Jahren verwendet haben, erklärt Metz.

Jedes reparierte Pergament-Blatt wird jetzt mit einem hauchdünnen Blatt Japan Papier ergänzt. Durch neue Heftung in alter Hefttechnik können die Seiten wieder vorsichtig umgeblättert werden.

So sind sogar die handschriftlichen Aufzeichnungen nun einigermaßen gut zu lesen, erklärt die Restauratorin, obwohl die Schrift nicht ergänzt wurde. Das ist ein ungeschriebenes Gesetz, um (auch ungewollte) Fälschungen zu vermeiden.
Der alte Buchdeckel aus Buchenholz ist vom Klopfkäfer allerdings so zerfressen, dass er neu gefertigt werden musste. Der historische Ledereinband war hingegen in gutem Zustand.

Das restaurierte Buch wird um kommenden Sonntag, 6. November, ab 15 Uhr in der Wöhrdener Kirche präsentiert. Alle Interessierten können das Buch begutachten und Fragen stellen.
(Quelle: DLZ 04.11.2005)





Wöhrden (wr) Beim Lesen und Verstehen der viel älteren Wöhrdener Bücher helfen am morgigen Sonntag ab 15 Uhr in der St.-Nicolai-Kirche Wöhrden die Restauratorin Anke Metz aus Hamburg und Dr. Annette Göhres vom Nordeibischen Kirchenarchiv.

Restauratorin Metz kann zum Beispiel erklären, wann und wieso nach dem Papyrus (beschreibbares Material aus der Papyrus-Pflanze) das Pergament entwickelt wurde, das aus Tierhaut besteht. Die ältesten Pergament-Funde sind aus dem Jahr 2700 vor Christus! Als die historischen Wöhrdener Kirchenbücher vor rund 500 Jahren geschrieben wurden, war dies die Zeit, als das teure Pergament bereits immer häufiger durch Papier ersetzt, wurde.

Eine gute Vorstellung von der langen Zeitspanne seit dem Entstehen der Bücher bekommen die Besucher sicher, wenn sie die alten Dokumente am Sonntag leibhaftig vor sich sehen und mit Handschuhen vorsichtig befühlen dürfen. Restauratorin Metz wird auch den alten, vom Klopfkäfer zerfressenen Holzbuchdeckel mitbringen und ihn bestaunen lassen. Der Deckel musste aus Buchenholz neu hergestellt werden. Auch das hauchdünne Japanpapier, das jetzt die alten Pergamentseiten ergänzt, wird vorgeführt. Anke Metz wird auch die alte Heftung der Pergamentblätter anhand von Mustern erklären.

Ein Sprung in die Neuzeit ist dann die DVD mit Filmaufnahmen von dieser Buch-Restaurierung. Anke Metz möchte die DVD der Kirchengemeinde Wöhrden schenken.
(Quelle: DLZ v. 05.11.200)