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Andreas Böge setzt sich gegen Udo Kleinschmidt durch
Von Ulrich Seehausen
Wöhrden - Es war eine richtig lebhafte Versammlung. Eine, die in die Geschichte des SV Wöhrden eingehen wird. Denn am Ende des Mitgliedertreffens hatte die Sportgemeinschaft einen neuen Vorsitzenden: Andreas Böge gewann die Kampfabstimmung gegen Udo Kleinschmidt. Der 47-jährige Industriemeister tritt damit die Nachfolge von Angelika Zboron an.
Genau zwei Jahre stand die 63-Jährige dem Verein vor. Im August zog es die gebürtige Berlinerin in ihre Heimat zurück. Ausschlaggebend seien gesundheitliche und familiäre Gründe gewesen, erklärte sie. Die gelernte Ballettmeisterin Zboron arbeitete vor ihrem Wechsel nach Dithmarschen 20 Jahre am Theater des Westens, baute beim SV Wöhrden mit viel Herzblut die Sparte Kinder-Ballett auf und leitete zudem erfolgreich die Damen-Gymnastik.
Bei der von Ralf Paulsen beantragten geheimen Wahl erhielt Böge eine satte Zweidrittel-Mehrheit Während der neue erste Mann 43 Stimmen verbuchte, entfielen auf den unterlegenen Gegenkandidaten lediglich 21. Udo Kleinschmidt scheiterte auch bei seinem Versuch, den abgetretenen Vize Norbert Richter zu beerben. Das Rennen machte der bisherige Schriftwart Hans Jasper. Für Andreas Böge steht fest, dass der Verein reformiert werden muss - behutsam zwar, aber zügig. Derzeit treiben 417 Erwachsene und Jugendliche im SV Sport Früher waren es um die 500. „Wir müssen den Mitgliederrückgang stoppen", betonte Böge. Insbesondere gelte es, sich der demografischen Entwicklung zu stellen. „Wir müssen mehr für ältere Menschen tun, entsprechende Bewegungsangebote bereithalten."
Böge kündigte ein neues Konzept an, um den Verein zu kunftsfähig zu machen. Eins, das im Team erarbeitet und umgesetzt werden solle. „Ich möchte das Wir-Gefühl stärken und nicht, dass jeder sein eigenes Süppchen kocht. Ich lade jeden ein, an der Weiterentwicklung des SV Wöhrden mitzuarbeiten."
Mehr denn je wird die neue Führungsriege auf eine gedeihliche Zusammenarbeit mit der Gemeinde angewiesen sein. Ganz oben auf der Agenda steht die Nutzung der Sporthalle. Diese wird nach Darstellung von Bürgermeister Peter Schoof eine neue Wärmedämmung erhalten. „Wir müssen dringend etwas machen. Die jetzige Energietechnik ist nicht mehr zeitgemäß", erklärte Schoof.
Eine weitere Baustelle ist die Fußballabteilung. Wie Obmann Stephan Beeck ausführte, werden im Sommer zahlreiche Spieler aufhören. „Wir haben dann für beide Herren-Mannschaften nur noch 20 Aktive. Das sind zu wenig." Weil sich auch der TSV Büsum mit personellen Engpässen quält, wird eine Kooperation erwogen. Erste Gespräche liefen bereits - mit positiver Tendenz. „Wenn wir das hinbekämen, würde die Spielgemeinschaft insgesamt drei Teams umfassen", rechnete Beeck der Versammlung vor.
Zahlenmäßig gut davor sind die Frauen und die Altligisten. Mannschaftsführerin Katharina Peters machte in ihrem kurzen Redebeitrag jedoch auf ein wichtiges Problem aufmerksam: „Wir brauchen einen neuen Trainer", sagte sie. Der bisherige Übungsleiter Klaus Jacobs beendete in der Winterpause seine Tätigkeit Im Moment stellt sich die Damen-Elf selbst auf.
Weitere Wahlergebnisse: Schriftwart wurde Dirk Reis; Pressewart Reinald Marsau; Kassenprüfer Andreas Landsmann. Die Versammlung bestätigte den neuen Jugendwart Rüdiger Peplow sowie die beiden Jugendsprecher Dominik Jordt (16) und Anna Mohrmann (10). Wie Schatzmeisterin Telse Böge berichtete, schloss das vergangene Geschäftsjahr mit einem Überschuss von 589 Euro. (Quelle: DLZ v. 26.03.2008)
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