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Von Simone Schlüter
Nordfriesland - Auch vor Helmut Schmidt müsste Hanno Fecke bestehen können. Der SPD-Delegierte Gert Wolff verwies auf ein Zitat des Altkanzlers, in dem dieser dafür plädiert, erst einen Beruf zu haben, bevor es in die Politik geht. Daran hat sich Fecke gehalten: Der 47-Jährige ist Geschäftsführer der Husumer Wirtschaftsgesellschaft, dem Betreiber der „Messe Husum", und somit der von Schmidt bevorzugte Quereinsteiger- Feckes 28 Jahre SPD-Mitgliedschaft dürfte der gestrenge Altkanzler wohl gut heißen.
Die mutige Entscheidung des Wahl Nordfriesen, sich für unbekanntes Terrain zur Verfügung zu stellen, wurde am Sonnabend im „Husumhus" von den Wahlkreis-Delegierten beim SPD-Parteitag der Kreisverbände Nordfriesland und Dithmarschen belohnt: Mit dem Traumergebnis von 94 Prozent ist Fecke, zum Sozialdemokratischen Bundestagskandidaten für den Wahlkreis Nordfriesland/Dithmarschen-Nord gewählt worden und damit am 27. September Herausforderer des CDU-Bundestagsabgeordneten Ingbert Liebing.
Fecke bedankte sich nach seinem Erfolg zunächst beim nordfriesischen Kreisvorsitzenden Ralf Heßmann. Der Hattstedter Bürgermeister hatte seine Kandidatur aus politischen und familiären Gründen kurz vor dem Parteitag überraschend zurückgezogen. Fecke nannte vor allem vier Ziele: „Wir müssen Arbeit sichern, den Menschen stärken, Zukunftsmärkte erschließen und den sozialen Zusammenhalt in unserer Gesellschaft voranbringen." Ein Schwerpunkt seiner Politik für die Westküste soll der „intelligente Ausbau., der Erneuerbaren Energien werden. „Wir müssen ganz konsequent die Atomkraft abschalten, Strom-Netze ausbauen, Genehmigungsverfahren beschleunigen und das .Repowering' voranbringen." Zudem kann sich der Manager derweltgrößten Wind Messe eine Internationale Akademie für Erneuerbare Energien und einen Husumer Service-Hafen für Offshore-Windparks vorstellen. Nach seiner Ansicht könnte sogar der Tourismus von der Windkraft profitieren: Fecke entwarf Bilder von Touren zu Anlagen im Meer, für Kunst Projekte und ein Museum für Erneuerbare Energien. Er vermisst jedoch ein gemeinsames Tourismus-Konzept nur für die Westküste. Es sei wichtig, „weg vom Kirchturmdenken" zu kommen, um gegen die Konkurrenz in Mecklenburg-Vorpommern zu bestehen.
Im Bereich der Ausbildung steht Fecke für intensivere Kooperationen mit dem dänischen Nachbarland: „Wir müssen endlich anfangen, Dänisch zu lernen." Auch das Thema „Verkehr" findet sich auf seiner Liste, denn „hinter Heide endet die Zivilisation." Eine A 23 bis nach Tondern und der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke zwischen Niebüll und Sylt sind Forderungen und Ideen des Bundestagskandidaten. (Quelle: DLZ v. 26.01.2009)
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