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Turmfest mit buntem Programm - Blick in die Geschichte: Original-Bauwerk hielt nicht lange
Wöhrden (rmr) Mit einem bunten Fest für die ganze Familie hat die Kirchengemeinde Wöhrden das 50-jährige Bestehen ihres Kirchturmes gefeiert.
Am 3. März 1957 hatten die Wöhrdener den neuen Turm ihrer 1785 bis 1788 erbauten St.-Nicolai-Kirche feierlich ein geweiht, nachdem der alte im Jahr zuvor abgebrochen werden musste. Am ursprünglichen Kirchturm hatte die Gemeinde nicht lange Freude gehabt: Bereits 1796 musste das Dach erneuert werden, auch hatten sich bereits kurz nach der Errichtung Risse im Mauer werk gezeigt. 1812 war das schöne Kupferdach, das den alten Turm zierte, nicht mehr zu retten, zumal das Kirchturmfundament wohl nicht genügend Tragfähigkeit besaß. Die Wöhrdener entschieden, es bis auf das Mauerwerk abzureißen und gegen ein niedriges Zelt dach auszutauschen. Doch besser wurde es dadurch nicht. Das 19. und frühe 20. Jahrhundert sind in Wöhrden geprägt von diversen Ausbesserungsarbeiten am Mauerwerk, doch trotz dieser Maßnahmen neigte sich der Turm immer mehr nach Westen. 1950 schließlich wurde aus Sicherheitsgründen das Glockengeläut eingestellt.
1956 half dann nichts mehr: der Turm musste abgebrochen und durch einen neuen ersetzt werden. Ein halbes Jahrhundert nun steht dieser neue, etwa 21,5 Meter hohe Kirchtürm von St. Nicolai und grüßt weithin sichtbar über die flache Marsch - ein guter Grund für ein Fest.
„Sonst feiern wir im August immer unser Gemeindefest, aber diesmal wollten wir eine Veranstaltung, an der sich viele Wöhrdener Vereine beteiligen können. Da bot sich das Jubiläum an", erläutert Pastor Dietmar Gördel. Auch die politische Gemeinde war von seiner Idee angetan. Die Wöhrdener machten gerne mit, zahlreiche Vereine beteiligten sich am Fest. Ob Anglerzunft. Feuer wehr, Landfrauen, Parteien, Gewerbetreibende oder Sportverein – keiner stand zurück. Mit lustigen Spielen wie etwa Katapultschießen, Lagerfeuer und Stockbrotbacken sorgten die Pfadfinder für Unterhaltung.
Bei Kaffee und Kuchen ließ sich Klönschnack halten, verschiedene Flohmarktstände luden zum Stöbern ein. Wer keine Furcht vor schmalen Wendeltreppen hatte, der konnte auch den Turm sowie die in den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts angeschaffte und gerade sanierte Turmuhr besichtigen. Darbietungen des Gemischten Chores, der Wöhrdener Kageln, des Kinderballetts, der Seniorengymnastik sowie ein Konzert mit plattdeutschen Liedern der Gruppe „Fief op Platt" rundeten das Programm des bunten Turmfestes ab. (Quelle: DLZ v. 28.08.2007)
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