|
In der Wöhrdener Galerie Skorbut sind die Würfel gefallen Von Werner Hajek
Wöhrden - Moderne Kunst auf dem Lande präsentiert das Projekt Erosmiths in der Galerie Skorbut in Wöhrden-Wackenhusen. Am Ende des Eröffnungstages zeigten Galerie-Inhaber Jürgen Wilms und seine Künstlerkollegen hochzufriedene Mienen. Denn die Gemeinschaftsausstellung „Die Würfel sind gefallen" stieß beim Publikum auf ein positives Echo.Im Mittelpunkt stehen große Würfel von 2,5 Quadratmetern Länge, die auf dem Außengelände der Galerie verteilt sind. Jeder der Aussteller hat einen der Würfel gestaltet und sich oder seine Kunst darin häuslich eingerichtet. So bekommen die Beteiligten ihren Solo-Auftritt, auf den sich der Besucher ungestört konzentrieren kann. Trotzdem bildet alles zusammen ein spannendes und oft unterhaltsames Gesamtkunstwerk. Die schlichte geometrische Form des Würfels eröffnet viele Möglichkeiten. Da gibt es neben glatten Flächen auch reichlich viele Ecken und Kanten.
Keine Angst vorm Anecken beweist zum Beispiel Bernd Jaworski mit seinen Installationen. Würfel im Würfel präsentiert die Objektkünstlerin Masumi Igarashi, wobei das einfallende Tageslicht eine wunderbare Brücke zwischen Innen und Außen ihres Würfels schafft.
Gleich drei Beiträge leistet Gastgeber Jürgen Wilms. Sein massiver Kubus aus Metall weist schon an der Abzweigung von der Straße zwischen Wöhrden und Ketelsbüttel auf die Ausstellung hin. Im Ergebnis bekommt die immer gleiche klare Ausgangsform ganz unterschiedliche Ausstrahlungen: abweisend, trennend oder einladend.
Nänzi aus Berlin gestaltete ihren Würfelraum zum kuscheligen Nest für ihre selbstbewussten Frauenskulpturen, und als Klangraum fürs Trommeln nutzte Kojo Samuels sein hölzernes Gehäuse.
Einen ganz neuen Zugang zur Kunst bekommt der Besucher bei Heinz Willy Horn - von unten durch ein Loch im Fußboden.
Nur angedeutet ist die Würfelform in der Nische von Sabine Kiesewein. Die Design-Möbel aus Stahlrohr sind bedeckt und umrahmt von landschaftstypischem Material: Schaffell, Weidenruten, Jute, und dekoriert mit plattdeutschen Hinweisschildern.
Die Metalldesignerin macht damit ein wichtiges Anliegen der Gruppe deutlich. Erosmiths wollen ohne provinzielle Enge die Nähe zu Land und Leuten pflegen und auch den Menschen außerhalb der engeren Kunstszene ihre Arbeiten näher bringen. Der Besucherandrang bei der nunmehr dritten Ausstellung der Künstlervereinigung zeigt, dass man damit auf einem guten Weg ist - und erklärt die zufrieden wirkenden Gesichter der Gastgeber am Eröffnungstag.
Zum weiteren Höhepunkt der Ausstellung werden am kommenden Sonnabend, 26. Mai, ein Konzert des Dithmarscher Tangoensembles Tango 8 und eine Lesung des Autors Fritz Bremer.
Die Ausstellung ist noch bis Sonntag, 27. Mai, täglich von 15 bis 19 Uhr geöffnet. (Quelle: DLZ v. 21.05.2007)
|
|
|
|