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Das verflixte dritte Jahr

Waldorfschule braucht dringend Geld, um die nächsten Monate zu überbrücken

Von Katrin Gänsler
Wöhrden - Eigentlich ist es das siebte Jahr, das verflixt und zugenäht sein soll. Doch für die Wöhrdener Waldorfschule ist es schon das dritte. Denn sie braucht bis zum Schuljahresende knapp 200 000 Euro, um die laufenden Kosten zu decken Jetzt soll die Gemeinde mit einer Bürgschaft einspringen.

Darüber müssen die Gemeindevertreter morgen Abend im nichtöffentlichen Teil ihrer Sitzung entscheiden. Im Raum stehen 50.000 Euro, eine Summe, die Bürgermeister Peter Schoof (CDU) nicht bestätigen will. „Eine überschaubare Summe, die wir verkraften konnten",sagt er vorsichtig.

Ganz neu ist die Bitte um eine Bürgschaft jedoch nicht, denn schon im Juli hatten die Kommunalpolitiker ebenfalls 50 000 Euro abgenickt. Das Geld wurde damals jedoch nicht beansprucht, weil der Kauf eines Hauses scheiterte. Doch bis zum Schuljahresende muss sichergestellt werden, dass noch ein bis zwei Container als Klassenräume abgeschafft werden können. Außerdem müssen die elfeinhalb Lehrerstellen finanziert werden - jedes Mal ein großer Batzen. Beim Überweisen der Gehälter sei die Schule oft „knapp dran", gibt Geschäftsführer Henning Lindhof zu. Einmal musste schon zwei Tage später gezahlt werden. „Das ist dann eine nervliche Geschichte." Ans Zumachen noch vor Schuljahresende denkt Lindhof jedoch nicht. „Das wird nicht passieren."

Problematisch für die Privatschule ist, dass es erst nach dem dritten Jahr Zuschüsse vom Land gibt. Außerdem trifft Wöhrden eine Neuregelung in Sachen Schulgeld. Es ist gedeckelt, damit sich auch sozial schwächere Familien den Schulbesuch leisten können. Pro Monat sind es 154 Euro so viel wie das Kindergeld. Andere Waldorfschulen in Schleswig-Holstein würden laut Lindhof durchschnittlich 210 Euro monatlich verlangen.

Dass das dritte Jahr ein verflixtes werden wird, war auch Diana Rohde vom Förderverein klar. „Mittlerweile hat jeder schon mal gespendet. Dabei sind wir auf jede Hilfe angewiesen." Neben der möglichen Bürgschaft der Gemeinde, die für Rohde „eine große Erleichterung" wäre, werden auch immer wieder Menschen gesucht, die eine kleinere Privatbürgschaft übernehmen. Die liegt bei bis zu 3000 Euro. denn bis zu dieser Summe ist noch keine Schufa-Auskunft notwendig.

Doch selbst wenn die laufenden Kosten gedeckt werden, müssen sich Schule und Förderverein einem weiteren Problem stellen: Das Gebäude der einstigen Wöhrdener Grundschule platzt mit den mehr als 130 Schülern aus allen Nähten. Bereits für das Schuljahr 2010/2011 gibt es schon jetzt 18 Anmeldungen. Container helfen nur begrenzt. Planungen für den Grundstücksankauf würde es zwar geben, sagt Rohde. Doch dann muss auch die Finanzierung stehen.
(Quelle: DLZ v. 16.12.2009)


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