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Familie Tanck-Lopez freut sich über zweifarbige Labrador-Welpen Von Fin Bandholz
Wöhrden - Eigentlich hatte Familie Tanck-Lopez aus Wöhrden nur vor, die Scheinschwangerschaften ihrer Labrador Hündin Ulli zu beenden. Am Ende kommen dabei Labradorwelpen mit einer höchst seltenen, nahezu unbekannten Farbabweichung heraus. Schwarz-Loh.
Nach unzähligen Telefonaten und Internetrecherchen stoßen die beiden Hundebesitzer, Florian Tanck und Olimpia Lopez, auf des Rätsels Lösung: Ein uraltes Gen, vererbt von dem Labrador Rüden Lindall Mastercraft, steckt hinter dieser Laune der Natur. Damit es zu der Ausprägung überhaupt kommen kann, müssen beide Hunde Träger dieses Gens sein. Das bedeutet: Die beiden Hunde hatten vor unzähligen Jahren einen gemeinsamen Stamm bäum. „Dass eine Hündin aus Andalusien und ein Deckrüde aus Bordesholm beide dieses Gen in sich tragen, ist reiner Zufall. Ein Zusammentreffen zweier Träger ist höchst selten", sagen die Züchter.
Die unglaubliche Geschichte beginnt in Spanien, genauer gesagt in Andalusien. Familie Tancks Heimat für drei Jahre. Florian und seine Frau Olimpia legen sich einen Hund aus dem Tierheim zu. Doch mit dem Hund gibt es viele Probleme. Schließlich entscheiden sich die Tancks für einen neuen, reinrassigen Labrador, den sie sich in Spanien bei einer Züchterin beschaffen. Die gelbe Labrador Hündin Lilli wird mitsamt Stammbaum und Zuchtpapieren an die neuen Eigentümer übergeben.
Seit einem Jahr wohnt die Fa milie wieder in Deutschland. Mit Lilli gibt es keine weiteren Probleme - bis auf ihre Schein-Schwangerschaften. Diese gehen sogar so weit, dass die Milchproduktion angeregt und Familienkater Findus von der Hündin adoptiert wird.Nach Aussage des Tierarztes würden diese Scheinschwangerschaften aufhören, wenn Lilli einmal Welpen bekommt.
So sucht die Familie einen reinrassigen Deckrüden für Lilli. Zwei Wochen vor Beginn der nächsten Läufigkeit wird in Bordesholm ein passender Hund gefunden. Die Besitzerin ist die Vorsitzende des HundeschutzVerbandes Bordesholm. Der schokobraune Deckrüde stammt aus einer Gesundheitszucht. Wenn Lillis Welpen auch das Prädikat „Gesundheitszucht" bekommen sollen, muss die Hündin einige ärztliche Untersuchungen über sich ergehen lassen.
Drei Tage lang, teilweise unter Vollnarkose, wird Lilli ausgemessen und geröntgt. Fell, Zähne, Knochen und Gelenke werden überprüft. Schließlich das erleichternde Ergebnis: ohne Befunde. Die Hündin erfüllt wie der Deckrüde die strengen Anforderungen.
Doch nach Geburt der Welpen der Schreck: Von den normalerweise einfarbigen Labrador Retrievern weisen zwei der acht kleinen Hunde eine braune Musterung auf dem schwarzen Fell auf. Der erste Gedanke von Florian Tanck und seiner Frau Olimpia: War der Deckrüde überhaupt reinrassig? In Ullis Stammbaum, der vier Generationen umfasst, lässt sich kein Anzeichen auf eine Mischerbigkeit feststellen. Ein Anruf bei der Besitzerin des Deckrüden schafft nur Klarheit über die Farbe, genannt „black and tan", zu Deutsch Schwarz-Loh. Der Grund für die Farbabweichung bleibt zunächst unklar.Alle Labrador-Retriever mit dieser Farbabweichungen haben exakt dieselbe Musterung. So unterscheiden sich auch die beiden Welpen Aida und Ammi in der Pigmentierung nicht Die anderen sechs, einfarbig schwarzen Welpen Alma, Arthur, Abel, Akka und Aaron tragen ebenfalls das für die Farbabweichung zuständige Gen auch in sich, es zeigt sich nur nicht.
Die Welpen werden ab 1. November ihren neuen Familien übergeben. Dort ist im Falle eines Wurfes schwarz-loher Labradornachwuchs nicht auszuschließen. (Quelle: DLZ v. 22.10.2010)
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