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500-Tonnen-Kran umgestürzt |
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Hydrauliköl und Diesel laufen aus und rufen Spezial-Löschzug auf den Plan
Von Dana Müller
Wöhrden - Kräne werden genutzt, um schwere Lasten in die Höhe zu hieven. In Wöhrden braucht nun ein Kran selbst diese Art der Unterstützung.
Die Einsatzkräfte von Polizei, freiwilligen Feuerwehren und Rettungsdienst staunten nicht schlecht angesichts des Bildes, das sich ihnen gestern am frühen Mittwochabend in Wöhrden bot.
Auf einem Feld nahe der Bundesstraße 203 war ein 500 Tonnen Kran offenbar in die Banketten des Feldweges geraten, mit den Rädern im weichen Untergrund versunken und auf das benachbarte Feld gestürzt. Der Fahrer wurde dabei leicht verletzt, Er musste im Kranken haus behandelt werden. Die zu nächst alarmierte Feuerwehren Büsum und Warwerort sicherten die Unfallstelle.
„Wir versuchen mit Vlies Stoff das Öl und das Diesel ein zudämmen“, berichtete Andreas Genthe, Der Wehrführer von Büsum war gestern vorübergehend auch Einsatzleiter bei dem Unfall. Denn anfangs war nicht klar gewesen, zu wel eher Gemeinde die Unfallstelle gehört. Erst als die Rettungsarbeiten bereits liefen, stieß daher die eigentlich zuständige Feuer wehr aus Wöhrden dazu und die Einsatzleitung wurde von Genthe an Uwe Hermann Peters übergeben.
„Der Löschzug Gefahrstoff wird versuchen, die unbeschädigten Tanks leerzupumpen", sagte Genthe zum weiteren Vorgehen. Der Löschzug Gefahrstoff wird immer dann gerufen, wenn bei Verkehrsunfällen oder Bränden Gefahrstoffe freigesetzt, werden. Der Kran befand sich zum Aufstellen von Windrädern auf dem Feldweg. Was nach Abschluss der Rettungsarbeiten mit ihm geschehen wird, ließ sich gestern noch nicht sagen. Zur Bergung dürften jedoch gleich mehrere Kräne seiner Größenordnung nötig sein.
(Quelle: DLZ v. 19.07.2012)
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Kraftakt gelungen |
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Von Christoph Hecht
Wöhrden - Regungslos liegt der stählerne Koloss am Straßenrand. Er ist stark. Scheinbar mühelos bewegt er sonst schwerste Lasten. Doch die Kraft ist für den Moment nutzlos. Der Kran ist in Schieflage geraten. Von alleine kommt er nicht mehr auf die Räder.
Zwei Tage hat es gedauert, aber jetzt steht er wieder auf seinen 16 Reifen. Gestern Nachmittag hat eine Spezialfirma den in einem Windpark bei Wöhrden umgestürzten Schwerlastkran geborgen.
In der Feldmark herrschte ungewohnter Trubel. Das Spektakel, das sich auf einem schmalen Feldweg an der Bundesstraße 203 abspielte, zog sogar einige Schaulustige in die abgelegene Gegend.
Aus der Ferne beobachteten sie, wie sich zahlreiche Arbeiter an dem Autokran zu schaffen machten, der am Mittwochabend von der Baustellen Zufahrt abgekommen und in den Graben gerutscht war. Manche hatten sogar Ferngläser dabei, andere zeichneten das Geschehen mit ihren Videokameras auf. „So etwas gibt es schließlich nicht alle Tage zu sehen", sagten sie.
Die meisten von ihnen waren bereits am Vormittag angereist, um das ungewöhnliche Schauspiel zu verfolgen. Und sie mussten sich gedulden. Denn erst gegen 17 Uhr hoben und zogen zwei Artgenossen den 160 Tonnen wiegenden Schwerlastkran zurück auf den Feldweg. Mehrere Stunden lang hatten die Arbeiter einer Spezialfirma diesen Schritt vorbereitet. Um den Bergekränen die Arbeit zu erleichtern, bauten die Männer große Teile des Auslegers ab. „Das macht etwa 30 bis 40 Tonnen aus", erläuterte einer der Arbeiter.
Wenn es noch fahrtüchtig ist, soll das achtachsige Ungetüm, mit dessen Hilfe Windräder aufgestellt werden sollten, auf eigenen Rädern in die Werkstatt rollen. Über die Höhe des Gesamtschadens gibt es derzeit noch keine Angaben. Und während die Bergung beendet ist, stehen die Ermittlungen erst am Anfang. So ist die Unfallursache zurzeit noch nicht geklärt. Es wird jedoch vermutet, dass Zeit und Kostendruck zu dem Unfall führten. Die Windkraftanlagen müssten immer schneller stehen, sagte ein Kenner der Branche gegenüber dem NDR. Der Preisdruck verleite die Kranführer auf der Baustelle zu rangieren ohne zuvor den Ausleger abzubauen. Das soll auch in Wöhrden so passiert sein. Beim Rückwärts fahren kam der Autokran von der befestigten Baustraße ab und sank im matschigen Boden ein. Das Gewicht des Auflegers besorgte den Rest und das schwere Baufahrzeug kippte auf die Seite.
Der Fahrer, der sich bei dem Unfall ein Platzwunde zuzog, hat das Krankenhaus noch am selben Abend wieder verlassen. Er beteiligte sich an den Bergungsarbeiten. Mittlerweile ermittelt die Polizei gegen den 40 Jährigen wegen fahrlässiger Gewässerverunreinigung.
In dem Kran befanden sich zum Zeitpunkt des Unglücks 400 Liter Dieselkraftstoff und 1600 Liter Hydraulik Öl. Mehrere Hundert Liter Öl liefen in den Graben.
Eine Fachfirma hat gestern mit der Reinigung des verunreinigten Gewässers begonnen. Wann der Vorfluter über den überschüssiges Regenwasser von den umliegenden Feldern abläuft wieder geöffnet werden kann, steht allerdings noch nicht fest.
Die Kosten allein für die Bergungsaktion beziffert die Polizei auf .nicht ganz 100 000 Euro." Die Reparatur des Kranes, der eine Tragkraft von 500 Tonnen besitzt, ist noch nicht eingerechnet. Sollte er nicht mehr instandgesetzt werden können, fällt der Schaden um ein Vielfaches höher aus. Ein neuer Kran dieser Größenordnung kostet rund drei Millionen Euro. (Quelle: DLZ v. 21.07.2012)
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