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Auf dem Kulturpfad |
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Chronist Horst Ploog weiß eine Menge über seine Heimat Wöhrden
Von Britta Hamann
Wöhrden - Eigentlich ist die Strecke nur etwa einen Kilometer lang, aber wenn man mit Wöhrdens Chronist Horst Ploog durch sein Heimatdorf geht, kann das schon mal eine Stunde dauern - soviel hat der 73-Jährige zu erzählen.
„Wöhrdener Kulturpfad" heißt ein Faltblatt, in dem das Dorf seine Sehenswürdigkeiten darstellt. Der Titel des Heftes regt dazu an, sich auf die Kulturspur zu begeben. Treffpunkt und Beginn des Pfades ist natürlich der Mittelpunkt des Dorfes, die wunderschöne St. Nicolai Kirche. „Dieses Gotteshaus war im 14. Jahrhundert die größte Hallenkirche Dithmarschens. Das Hauptschiff 50 Meter lang, ein Nebenschiff von 36 Metern und das Ganze 23 Meter breit", erläutert Horst Ploog. Aber irgendwann musste die riesige Kirche abgerissen werden, weil sie einzustürzen drohte. Der heutige Bau entstand von 1786 bis 1788.
Wann die erste Vorgänger-Kirche gebaut wurde, kann nur geschätzt werden. Aber sie ist älter als 750 Jahre, denn 1281 wird das Kirchspiel Wöhrden urkundlich erwähnt, als es einen Vertrag mit Hamburg schließt. „Wöhrden hatte schließlich einen Hafen, und es wurde viel Handel getrieben", sagt der Chronist.
Und dann geht Horst Ploog noch weiter zurück in der Zeit: „Die Geest muss ziemlich über füllt gewesen sein. Und so begannen die Menschen schon um 200 nach Christi Geburt hier, im Watt und zwischen den Prielen, zu siedeln." Wurthen mit Bauernhöfen entstanden, und die Siedler gewannen immer mehr Land.
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Und dann führt Ploog zur ersten vermuteten Wurth des Dorfes, dem Hof Peters. „In der Nähe lag wohl auch der Hafen und der erste Weg nach Lohe Rickelshof, sagt Ploog. Heute ist der Peters Hof ein wunder schönes, 1778 erbautes Bauernhaus, das noch immer im Besitz der Familie ist.
Vorher war das Materialienhaus aus dem Jahre 1559 mit seinem eindrucksvollen Fach werk und den kunstvollen Verzierungen eine Station auf dem Pfad. Es wurde zunächst als Speicher genutzt, dann, vor dem Kirchenneubau, als Ersatzgotteshaus. Dann war es Wasserbörse. „Dort trafen sich die Dorfbewohner, um reines Wasser zu trinken, kein Bier", weiß der Chronist. Auch als Feuerwehrgerätehaus und als Jugendherberge diente das Gebäude. Heute ist das Materialienhaus Wohngebäude.
Vorbei an alter Post und an dem alten Rektorat, an der Dorfschule, die heute eine Waldorfschule beherbergt, landet man am beeindruckenden Sandsteinportal des Restaurants Oldenwöhrden. Das steht, mit einer Unterbrechung, seit 1634 als Eingang vor dem Lokal. Es überlebte sogar einen Brand im Jahr 1913. Gastwirte verlegten in den 1950er Jahren allerdings die Gasthofstür. Erst bei der Renovierung 2009 führte Chefin Elsbe Paulsen das Sandsteinportal wieder seiner eigentlichen Bestimmung zu.
Weiter geht es mit Chronist Horst Ploog zu seinem ganzen Stolz, der alten Friedhofsmauer, die an der Ringstraße liegt. „Früher war das Kirchengelände und der Friedhof an der Kirche viel größer. Die heutige Straße gehörte dazu", sagt er. Beim Straßenneubau blieb die Mauer bestehen. „Aber vor einigen Jahren fing das gute alte Stück an, sich zu lockern", so der 73 Jährige. Und weil Ploog in jungen Jahren Maurer gelernt hatte, restaurierte er die Friedhofsmauer eigenhändig (Quelle: DLZ v 08.08.2013)
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