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Hilfe für Senioren auf dem Land |
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Ein Kümmerer soll in Wöhrden älteren Menschen im Alltag zur Seite stehen Von Merle Dießelkämper
Wöhrden – Auf dem Land verläuft das Leben in langsameren Bahnen, die Menschen genießen die Ruhe und Abgeschiedenheit. Doch im Laufe der Zeit kann beides zu einer Herausforderung werden: Für viele ältere Bewohner scheinen Supermärkte und Ärztezentren beinahe unerreichbar. Die Gemeinde Wöhrden will Abhilfe schaffen. Senioren sind häufig nicht mobil und bleiben den größten Teil des Tages allein in ihrem Zuhause. Nicht immer wohnt die Familie in der Nähe, um regelmäßig nach dem Rechten zu sehen oder Gesellschaft zu leisten. Der Fernseher wird zum täglichen Begleiter. Dieses Zurückziehen in die eigenen vier Wände lässt soziale Kontakte zunehmend verkommen. Um alleinstehende Menschen vor der Vereinsamung zu bewahren, stellt Heinz-Jürgen Templin, Vorsitzender des Ausschusses für Jugend, Sport und Soziales, am Freitag während einer Sitzung das Projekt des Kümmerers vor. „In Nordfriesland gibt es bereits seit 2012 eine Kümmerin, die für Senioren da ist“, sagt Templin. Aufgabe des Kümmerers ist es, sich Zeit für die Senioren der Gemeinde zu nehmen, sie zum Einkaufen oder zu Arztbesuchen zu begleiten oder auf einen Kaffee vorbeizukommen. Der Kümmerer soll ein offenes Ohr für Probleme und Sorgen haben. Betroffene können, wenn sie jemanden zum Reden oder Hilfe bei alltäglichen Erledigungen brauchen, zum Telefonhörer greifen und einen Termin vereinbaren. „So wollen wir der Vereinsamung auf dem Land entgegenwirken.“ Bedarf wäre in der Gemeinde Wöhrden vorhanden: 16,3 Prozent der insgesamt 1247 Einwohner zählen zu den „Alten“. Nach den Worten von Templin schämen sich viele ältere Menschen für ihre Situation, schrecken davor zurück, den Nachbarn regelmäßig um Hilfe zu bitten. Durch den Kümmerer soll diese Hemmschwelle abgebaut werden.
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„Im nordfriesischen Stedesand wird das Projekt sehr gut angenommen. Die Kümmerin betreut dort bis zu neun Personen regelmäßig, bei einer Arbeitszeit von sechs bis sieben Wochenstunden.“ Für Heinz-Jürgen Templin waren die Erfahrungen aus Stedesand Anstoß, in Wöhrden ebenfalls ein solches Konzept zu initiieren. Er hofft, auf der Sitzung am Freitag grünes Licht zu bekommen, um weitere Schritte einleiten zu können. Denn bevor die Arbeit beginnen kann, muss zunächst eine geeignete Person gefunden werden. „Wichtig wäre, dass der Kümmerer offen und empathisch ist und sich auf sein Gegenüber einlassen kann.“ Die Arbeit des Kümmerers soll vergütet werden und wäre somit eine Beschäftigung, die über eine ehrenamtliche Tätigkeit hinausgeht. Feste Arbeitszeiten sind nicht vorgesehen.
Die Senioren müssen für die Dienste ein kleines Entgelt aufbringen, so soll die Arbeit zu Teilen finanziert werden. Wie hoch die Summe sein wird, kann Templin derzeit noch nicht sagen. Die Details werden dann ausgearbeitet, wenn die Zustimmung der Gemeinde vorliegt. (Quelle: DLZ v. 29.10.2014)
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