|
Firma Scheer schafft Abhilfe: Heizung ohne Ruß-Ausstoß
Von Wiebke Reißig
Wöhrden - Während die Feinstaub-Schuldigen zurzeit vor allem auf den bundesdeutschen Straßen gesucht werden, können sich die Mitarbeiter der Firma Scheer Heiztechnik in Wöhrden sich beruhigt zurücklehnen.
Sie haben schon vor Jahren das Problem Feinstaub erkannt und mit fleißigem, kreativem Erfindungsgeist eine Lösung erarbeitet. Wenn auch nicht für die Autos, so doch für Heizungen. Denn immerhin 15 Prozent der in Deutschland festgestellten Feinstaub-Belastung werden aus den Schornsteinen der häuslichen Heizungen gepustet. Etwa 20 bis 30 Prozent der Feinstäube kommen laut ARD-Statistik aus den Auspuff-Anlagen der Kraftfahrzeuge.
Angesichts dieser Daten und der weitsichtigen Arbeit seines Teams ärgert sich Scheer-Geschäftsführer Hartmut Ottenlinger über die aktuelle Diskussion. Es werde nur versucht, an den Auswirkungen herumzudoktern. „Unser Weg ist es, schon die Entstehung von Ruß zu verhindern."
Mit diesem Ziel haben der Diplom-Ingenieur und seine Mitarbeiter der Wöhrdener Firma in punktgenauer Präzisionsarbeit den Ölbrenner „Blautherm-Duo" entwickelt und patentieren lassen. Dafür wurden sie 1999 mit dem Schmidt-Romhild-Technologiepreis ausgezeichnet. Insgesamt wurden außerdem fünf blaue Umweltengel für verschiedene Heizanlagen der Firma vergeben.
Doch nicht nur die Umwelt profitiert von der Scheerschen Entwicklungsarbeit, sondern auch der Geldbeutel der Kunden. „Wenn Ruß entsteht, heißt das immer, Energie nicht vollständig genutzt zu haben", weiß Ingenieur Ottenlinger. Im Umkehrschluss bedeutet das: Wenn kein Ruß mehr entsteht, entweicht auch keine Energie mehr ungenutzt. Der Heizungsbrenner Blautherm-Duo arbeitet also äußerst effektiv und damit sehr energiesparend, sogar im Vergleich zu üblichen Niedrigtemperatur-Heizungen mit heutigem modernem Standard, weiß Ottenlinger. Der Blautherm-Duo kann vor jeden x beliebigen Heizungskessel montiert werden.
Mit dieser Technik hat sich die kleine Firma in Deutschland die Marktführerschaft erkämpft. Charakteristisch ist die tiefblaue Flamme, die beim Start des Brenners zu sehen ist. Sie zeigt, dass es den Ingenieuren gelungen ist, Öl und Luft beim Betrieb des Brenners so optimal zu vermischen, dass das Heizöl spontan und komplett vergast wird und dadurch schadstofffrei verbrannt werden kann. Das Heizsystem verbrennt damit sauberer, als das Bundesemissionsschutzgesetz es vorschreibt und sogar reiner, als die Vergabekriterien für den Blauen Umweltengel es verlangen.
Ottenlinger wünscht sich auch für das Feinstaub-Problem durch Autoverkehr, dass jetzt nicht nur kurzfristig Rußfilter eingebaut werden, sondern dieses Problem ebenfalls an der Wurzel gepackt wird. „Es gab Vorschläge aus der Industrie, die Motorentechnik zu verändern.“ (Quelle: DLZ vom 08.04.2005)
|
|