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Nicole und Matthias Peters leben mit Königspythons, Madagaskar-Boa und Mäusen
Von Christoph Hecht
Wöhrden - Das Tier, das sich durch das hohe Gras des Süderholmer Moores schlängelte, hielt Matthias Peters damals für einen Aal. Beim Zugreifen entpuppte sich die Kreatur jedoch als Schlange. Dem Biss des in die Enge getriebenen Tieres konnte der kleine Junge gerade noch ausweichen.
Obwohl dieses Erlebnis bereits viele Jahre zurückliegt, kann sich der heute 35-Jährige noch gut an seine erste Begegnung mit einer Schlange erinnern. Viele Jahre ließ ihn der Schock nicht mehr los. „Ich hatte regelrecht Angst vor Schlangen", sagt Matthias Peters. Erst ein Besuch bei einem Bekannten, der ihm seine beiden Königspythons - eine afrikanische Riesenschlangen Art, die eine Länge von bis zu zwei Metern erreichen kann - zum Kauf anbot, ließ den Briefträger das Trauma aus der Kindheit überwinden.
„Als ich meinem Freund von meiner Angst vor Schlangen erzählte, hat er gesagt, ich soll an das Terrarium gehen und eine Schlange herausnehmen", erinnert sich Matthias Peters. Nach anfänglichem Zögern sei er dem Vorschlag des Bekannten gefolgt. Und siehe da: „So eklig, wie ich sie mir damals vorgestellt hatte, sind Schlangen gar nicht."
In wenigen Tagen wich die jahrelange Abneigung einer Begeisterung. Kurzerhand entschloss sich Matthias Peters gemeinsam mit seiner Frau Nicole dazu, die beiden Würgeschlangen des Freundes zu übernehmen. Der bekam dafür im Tausch das Aquarium des Ehepaares. „Schlangen sind viel schöner als Zierfische", sagt Nicole Peters. „Wir können sie anfassen und auch mal aus dem Terrarium herausnehmen." In zwischen haben sich die beiden zusätzlich drei afrikanische Hausschlangen und eine Madagaskar Boa zugelegt, die in zwei weiteren Terrarien im Wohnzimmer leben.
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Die Haltung und Pflege der Tiere nennt Matthias Peters vergleichsweise einfach. „Wichtig ist vor allem ein ausreichend großes Terrarium", sagt der stolze Schlangenbesitzer. Sie gehören zu den Reptilien, die ihre Körpertemperatur nicht selbst regulieren können, deshalb muss auf die Temperatur und die Luftfeuchtigkeit in den Terrarien geachtet werden. Als Unterschlupf dienen den Schlangen Baumrinden und verschiedene Plastikpflanzen.
Matthias Peters füttert alle seine Schlangen mit Mäusen, die er in einer anderen Ecke seines Wohnzimmers extra für diesen Zweck züchtet. „Zur Not kann ich aber auf tiefgefrorene Mäuse aus der Zoohandlung zurückgreifen", sagt er. „Wenn ich die Mäuse im Wasserbad erwärme, werden sie von den Schlangen gerne gefressen." Mit der Größe ihres ungewöhnlichen Haustier-Zoos sind Matthias und Nicole Peters aber noch nicht zufrieden. Sie planen eine Erweiterung. Zu nächst wollen sie Königspythons und Madagaskar-Boas züchten. "Geeignete Zuchtpartner für ihre Tiere haben sie bereits gefunden.
Ganz ausschließen will der frischgebackene Schlangenliebhaber die Vergrößerung seines Schlangen-Familie allerdings nicht. „Wenn sich ein schönes und vor allem erschwingliches Tier findet, kann es sein, dass es bald auch in unserem Wohnzimmer lebt." Seltene Tiere kosten häufig mehrere Hundert Euro. (Quelle: DLZ v. 09.09.2010)
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