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Das Mehrgenerationendorf

Wöhrden will für alte und junge Menschen attraktiv werden

Von Anja Petersen

Wöhrden -Zu viele alte Einwohner und zu wenig junge - dieses Problem haben immer mehr Dörfer. Auch Wöhrden und die umliegenden Orte überaltern. Um dem entgegenzuwirken, sollen nun zwei runde Tische gegründet werden.

Der Entwicklungsausschuss unter Federführung von Berbe Peters hatte jetzt zu einem Informationsabend eingeladen. Dabei stellte Gerd Schröder vom Kreis einige Sozialdaten vor (siehe Kasten). Rund 25 Vertreter von Kirche. Politik. Vereinen sowie umliegenden Dörfern nahmen teil. „Es ist keine Aktion nur unserer Partei. Das geht alle an", fand die CDU Vorsitzende und hofft nun, dass künftig viele Einwohner Ideen entwickeln, wie die Gemeinde für alte und junge Menschen attraktiv werden kann.

Gelegenheit dazu haben die Wöhrdener bei zwei runden Tischen, die Anfang des kommenden Jahres starten sollen. Diese beschäftigen sich zum einen mit Belangen von Kindern und Ju gendlichen, zum anderen mit der älteren Generation. In einem ersten Schritt sollen dabeiStärken und Defizite zusammengetragen werden, später dann die Betroffenen nach ihren Wünschen befragt werden.

„Wir müssen junge Familien nach Wöhrden bekommen, aber uns auch um die Versorgung der älteren Menschen kümmern"sagte Berbe Peters. So war eine Idee des Abends, Arbeitsplätze für Jüngere zu schaffen, indem die Senioren weiter im Dorf wohnen können und dort zu Hause gepflegt werden. „Unsere Diakoniestation macht das schon ganz toll. Peters schwebt eine Art Mehrgenerationendorf vor, in dem Alt und Jung wie in einer Art Großfamilie miteinander leben.

Das Angebot könnte ausgebaut werden." Nicht nur dieDiakoniestation, auch andere positive Ansätze gibt es in Wöhrden bereits. Es ist nicht so, dass wir hier nichts haben. Wir müssen uns aber unsere Stärken bewusster machen", zog Peters ein Fazit aus dem Informationsabend. So war es für viele Anwesende eine Überraschung, dass es mit Heinz-Jürgen Templin bereits einen Senior-Trainer im Ort gibt Gerd Schröder vom Kreis berichtete zudem, dass das Amt Heider Umland in Sachen Familienfreundlichkeit sehr gut abgeschnitten hat Besonders bei diesem Punkt sah er Handlungsmöglichkeiten für die Gemeinde. Schwieriger sei es dagegen, mehr Arbeitsplätze zu schaffen.

Positiv schneidet die Region auch bei den Familienstrukturen ab. Faktoren wie geringe Jugendhilfeleistungen, wenig Scheidungen und eine niedrige Jugendkriminalität zeigen laut Schröder, dass die Familienwelt dort weitgehend in Ordnung ist
(Quelle: DLZ v. 02.12.2009)





Immer weniger Kinder

Der Sozialatlas ist der erste umfassende Sozialbericht des Kreises. Er ist bereits im vergangenen Jahr erschienen und soll - so die Planung - alle vier Jahre fortgeschrieben werden. Die Daten stammen von verschiedenen Institutionen wie dem Statistischen Amt oder dem Sozialministerium, aber auch aus Statistiken der Kreisverwaltung. Erhoben wurden die Zahlen für die Städ te und Ämter, nicht jedoch für einzelne Gemeinden. Für das Amt Heider Umland, zu dem
Wöhrden gehört, wurde unter anderem Folgendes festgestellt:(die Zahlen beziehen sich auf je weils 1000 Einwohner):

- 39 Geburten (Platz 16 von 18)
- Null bis Dreijährige (Platz 16)
- Null bis 27 Jährige (Platz 10)
- 15-bis 65-Jährige: (Platz 6)
- über 65-Jährige: (Platz 9)
- über 85 Jährige: (Platz 8)