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Größtes Bio Gewächshaus Deutschlands

Für 12 Millionen Euro: Westhof produziert Gemüse unter Glas und eigene Energie

Von Wiebke Reißig

Wöhrden - Rainer Carstens ist ein Mann mit Visionen. Schon jetzt ist sein Westhof bekannt für hochwertiges Bio-Gemüse, das hier angebaut und verarbeitet wird. Nun möchte er auch seine eigene Energie produzieren.

Nicht etwa mit Mais. Sondern so, dass es in den biologischen Kreislauf des Hofes passt. Für Carstens bedeutet Wohlstand nicht: Ein noch größerer Fernseher, ein noch schnelleres Auto. Weltweit betrachtet, sind Wohlstand vor allem zwei Dinge: Nahrung und Energie. „Wir produzieren also Wohlstand", sagt er und erklärt sein neuestes, gewaltiges Projekt, das er gemeinsam mit seinem Geschäftspartner, Paul Heinrich Dörscher, realisiert: Ein vier Hektar großes Gewächshaus, in dem Bio-Tomaten auf fruchtbarem Marschboden wachsen sollen. Die Fläche ist mehr als fünf Fußballfelder groß. Es ist das zur zeit größte Bio-Gewächshaus in Deutschland. Dazu gehört eine Bio-Gasanlage, die dort für angenehme 22 Grad sorgen wird.

Und nicht nur das. Bis zum Jahr 2015 will Carstens seinen Betrieb „energieneutral" haben. Strom und Wärme, die der Betrieb braucht, soll komplett aus regenerativer Energie stammen. „Dabei wollen wir uns nicht mit dem Kauf von Zertifikaten grün waschen, sondern die Energie selbst produzieren."

Dazu steigt Carstens nicht etwa in den um strittenen Maisanbau ein. Die Westhof Biogas-Anlage soll vielmehr mit Pflanzenmasse gefüllt werden, die sowieso auf dem Hof anfällt: Vor allem Kleegras, das in der Fruchtfolge auf dem Land als Gründüngung dient. „30 Prozent unserer Fläche ist mit Klee bepflanzt. Das ist quasi unsere Düngerfabrik."
Der Klee produziert Stickstoff und lagert diesen an seinen Wurzeln im Boden an. Er muss entweder von Schafen kurz gehalten oder bis zu drei Mal im Jahr gemäht werden. Gemähter Klee und Hofgemüse, das nicht verkauft werden kann, weil es zum Beispiel angestoßen ist, wird künftig die Biogas Anlage füllen. Fast alles, was dort mit Hilfe des zugehörigen Blockheizkraftwerks produziert wird, geht in den Betriebskreislauf zurück:

Die Wärme bekommt zu nächst die Wöhrdener Bio Frosterei. Dort ist viel Energie nötig, denn das Gemüse wird vor dem Einfrieren blanchiert und dazu auf 90 Grad erhitzt.

Danach fließt die Restwärme ins neue Gewächshaus. Die Wärme wird als heißes Wasser transportiert.
Die vergorenen Klee und Gemüsereste aus der Biogas Anlage enthalten noch viele Nährstoffe und werden als Dünger wieder auf den Boden gebracht - im Freiland und im Gewächshaus.

Beim Verbrennen von Biogas entsteht neben Wärme und Strom auch Kohlendioxyd (COJ. Dieses bekommen die Pflanzen im Gewächshaus, um ihre Photosynthese und damit ihr gutes Gedeihen zu fördern.

Nur der Strom, den das Blockheizkraftwerk produziert, wird nicht in den Betrieb, sondern ins öffentliche Netz eingespeist.
Insgesamt 12 Millionen Euro haben Carstens und Dörscher in das neue Projekt investiert. Auch Bürger konnten und können sich finanziell beteiligen und sogenannte Genussrechte erwerben. Dadurch kamen allein von Bürgern aus dem Umkreis von rund 30 Kilometern rund zwei Millionen Euro zusammen. Die Bürger Beteiligungen und Eigenkapital von Carstens und Dörscher machen etwa fünf Millionen Euro aus, verrät Carstens, so dass er bei der Bank gute Zinsen aushandeln konnte.

In Kürze will Carstens mit der Bodenbearbeitung im neuen Gewächshaus beginnen, auch wenn der Bau noch einige Wochen dauern wird. Denn die Pflanzen sollen in der guten Marsch Erde wachsen, und gründliche Bodenvorbereitung ist im Bio Anbau extrem wichtig, da nicht gespritzt und mineralisch gedüngt werden darf.

Besonders schlank, weiß lackiert und sieben Meter hoch sind die Metallträger in dem Gewächshaus. Sie und das Spezial Dachfensterglas sollen für viel Licht und luftiges Wohlfühlklima sorgen, so dass die Tomatenpflanzen schon im Januar gesetzt und von März bis Mitte November geerntet werden können. Knapp 30 neue Mitarbeiter werden da für gebraucht.
Im Herbst soll die Einweihung gefeiert wer den.

Zur Unternehmensgruppe Westhof Bio gehören mittlerweile sechs Einzelfirmen für die Geschäftsbereiche BioAnbau. Bio Gemüsehandel, Bio Erost, BioGewächshaus, BioEnergie und Bio lnvest.
(Quelle: DLZ v. 11.08.2012)