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Mit Kraft und Kampfeswillen |
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Wöhrdener Hengst Carinjo fährt mit zu den Olympischen Spielen nach London Von Wiebke Reißig
Wöhrden - Sven Völz hat allen Grund zu strahlen. Sein Hengst Carinjo darf mit zu den Olympischen Spielen.
Springreiter Thomas Voß, der den Wöhrdener Hengst seit vier Jahren reitet, ist in die Olympia Mannschaft nachgerückt, da Reiterkollege Philipp Weishaupt zurücktreten muss. Sein Pferd ist erkrankt. Neuer vierter Mannschaftsreiter ist eine Frau: Meredith Michaels Beerbaum. Neuer Ersatzmann ist Thomas Voß mit Carinjo. Das Pferd ist der ganze Stolz von Sven Völz und seiner Frau Janette, die die Leitung der Wöhrdener Hengststation vor 15 Jahren von Vater Lothar Völz übernommen haben.
Carinjo hat alles, was ein guter Olympionike heute haben muss: Kraft, Mut und einen starken Willen. Absolute körperliche Fitness, Schnelligkeit und ein gewaltiges Sprungver mögen. Carinjo und Voß haben bei namhaften Turnieren abge räumt, zuletzt beim Großen Preis von Aachen 2012 den zweiten Platz und den ersten beim Großen Preis von Schles wig Holstein in Neumünster. Carinjos Turnier Karriere war jedoch kein Senkrecht Start. „Das Pferd wollte vom Kopf her unheimlich viel, konnte es aber damals vom Körper her noch nicht. Er wollte immer rüber über die Hindernisse.“
Gewinnen ist nicht zuletzt eine Kopfsache. Auch bei Pferden, erklärt Völz. Um die Sprunghöhen zwischen 1,50 und 1,60 Meter zu schaffen, „müssen die Pferde hart kämpfen können und für ihren Reiter mitkämpfen wollen“. Die heutigen Parcours auf Weltspitzen Niveau sind „unheimlich schwierig", sagt Völz. Zwei bis drei Wasserstellen und sehr vielfältige Sprünge. „Dafür müssen die Pferde heut zutage ziemlich schlau sein.“ Dass Carinjo ein besonders schlaues Pferd ist, hat Sven Völz schon früh bei der täglichen Arbeit gemerkt. „Der macht alles über den Kopf und will alles richtig machen." Auch Thomas Voß habe immer an den ehrgeizigen Hengst geglaubt und Völz bestärkt, weiter intensiv zu trainieren: „Da steckt was drin."
Sie sollten Recht behalten. Robuste Fitness, Kraft und Kampfesgeist hat dem Hengst jetzt das Tor zu den Olympischen Spielen geöffnet. Da ist absolute Gesundheit und eine gewisse Härte „sehr wichtig. Die Tiere müssen ganz fit sein, denn die Qualifikationen kommen Schlag auf Schlag." Dafür bekommt Carinjo Spezialfutter, Spezialtraining und wird regelmäßig unter sucht, „wie Hochleistungssportler anderer Disziplinen." Mehrere Pferde aus der ersten Mannschaftsauswahl haben schon geschwächelt und mussten zurückgenommen werden. Es ist also gut möglich, dass Thomas Voß und Carinjo noch zum Einsatz kommen.
Vermutlich würde das seine Decktaxe weiter in die Höhe treiben. Zurzeit ist eine Spermadosis von Carinjo 800 Euro wert. In dieser Hinsicht ist eine Sportkarriere gut für Zuchttiere, denn die sportlichen Erfolge sagen noch mehr über die Tiere aus.
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Die Preisrichter des Holsteiner Verbandes hatte Carinjo bereits im Jahr 2003 überzeugt. Damals wurde er als Siegerhengst seines Jahrgangs gekört, also zur Zucht zugelassen. Etliche internationale Reiter haben Nachkommen von ihm unter dem Sattel, u.a. in Dänemark, in Holland und der Schweiz. Nun darf er sich natürlich nicht überanstrengen. „Die Belastung für den Rücken ist beim Turnierspringen und beim Decken hoch." Deshalb gibt es Carinjos Samen zurzeit vor allem gefroren, In den Wintermonaten. der Ruhephase der Saison, holen Völz ihren Hengst „nach Hause". Ansonsten steht er während des Turnierbetriebes bei Thomas Voß in Schülp bei Nortorf. In Wöhrden muss Carinjo dann mit einer ledernen Phantomstute vorlieb nehmen. (Quelle: DLZ v. 25.07.2012)
Verkauf ins Ausland Die meisten seiner Pfer de verkauft Sven Völz in zwischen ins Ausland (Brasilien, China, Australien, Neuseeland). In Deutschland fehle es an reiterlichem Nachwuchs, sagt er. Gründe seien sicher auch stark gestiegene Kosten unter anderem für Weizen, Stroh und Grasland.
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