Veranstaltungen
  Geschichte     Gesundheit     Gewerbe 1     Gewerbe 2     Kultur     Links     Menschen aus Wöhrden     Partnerschaft     Pressetexte bis 2006     Pressetexte ab 2007     Pressetexte ab 2011     Pressetexte ab 2015     Pressetexte ab 2019     Pressetexte ab 2024     Politik     Sehenswürdigkeiten     Vereine  
Vom Swing zum Musical
Theater 2000
Wöhrdener Festtag 2003
Jazz 2003
Gelöbnis 2004
Ansprache von Bürgermeister Schoof
Kindertag 2004
Oldtimer
Jahrmarkt 2004
Blasmusik 2004
Blasmusik 2005
Feuerwehrjubiläum 2005
Jahrmarkt 2005
Gelöbnis 2006
Kindertag 2006
Grillabend 2006
725 Jahre Jubiläum
Allgemein:
Startseite
Gästebuch
Anreise - Routenplaner
Grundschule Wöhrden
Freie Waldorfschule Wöhrden
Ortsplan
Übersicht
Impressum
Datenschutzerklärung

Ansprache von Bürgermeister Schoof

Sehr geehrter Herr OTL Busch,
liebe Rekruten und Eltern,

sehr geehrte Soldaten, Gäste und Ehrengäste,

seien Sie uns ganz herzlich willkommen in unserer Gemeinde Wöhrden, in der zum zweiten Mal das Feierliche Gelöbnis innerhalb von drei Jahren durchgeführt wird. Dafür danke ich im Namen der Gemeindevertretung und übermittle Ihnen die allerherzlichsten Grüße.

Es ist zweckmäßig und begrüßenswert, dass militärische Feiern - wie das Gelöbnis - nicht nur innerhalb der Kasernen, sondern auch außerhalb unter der Teilhabe der Bevölkerung durchgeführt werden. So kommt besonders gut zum Ausdruck, dass die Soldaten und Bürger nicht nur nebeneinander, sondern miteinander im gegenseitigen Vertrauen und freundschaftlich verbunden leben.

Nicht nur in den dithmarscher Standortgemeinden ist die Harmonie zwischen Bürgern und Soldaten sehr groß, sondern traditionell im gesamten Kreisgebiet Dithmarschen, Und das ist gut so!

Sie, die hier angetretenen Rekruten, geloben gleich der Bundesrepublik Deutschland treu zu dienen und das Recht und die Freiheit des deutschen Volkes tapfer zu verteidigen.

Sie nehmen also die Verpflichtung auf sich, unser freies Land von Krieg, Aggression und politischer Erpressung fern zu halten.
Treues Dienen ist nicht gleich zu setzen mit dem Gebrauch der Waffe in einem Krieg, mögen Sie nie in diese Lage kommen. Nein, treues Dienen heißt zunächst, dass nicht der eigene Vorteil und der eigene Nutzen für die eigene Person sehr hoch anzusiedeln ist, sondern etwas anderes. Es bedeutet ganz einfach, die soldatischen Pflichten zu erfüllen, auch. seinen Auftrag dann pflichtgemäß auszuführen, wenn man nicht unter Aufsicht ist.

Treue ist dann gegeben, wenn Sie mutig für den Kameraden einstehen, in der Zivilcourage und im Bekennen zu unserer Bundeswehr, zu unserem Staat und zu unserer Staatsform.

Das Gelöbnis verlangt zudem, das Recht und die Freiheit tapfer zu verteidigen. Nicht das Recht, wie ich es sehe und nicht die Freiheit die ich mir heraus zu nehmen glaube, sind damit gemeint. Nein, es geht um Freiheit und Rechte aller als hohe sittliche Werte, die sich unsere Vorfahren im Laufe der Geschichte erkämpft haben, diese sind gemeint. Wenn nötig, sind die gesamten Werte allerdings auch mit der Waffe zu verteidigen.
Seit dem l. Mai diesen Jahres, also vor 13 Tagen, sind 10 neue Mitglieder der EU beigetreten. Insgesamt sind es nunmehr 25 Mitgliedstaaten. 15 Jahre nach dem Fallen des Eisernen Vorhangs ist die Spaltung des europäischen Kontinents und die Trennung seiner Bürger damit endlich und endgültig überwunden.

Ich gehe davon aus, dass dadurch auch eine militärische Auseinandersetzung auf europäischem Böden für die Zukunft auszuschließen ist.
Daraus ist zu folgern, dass sich das Aufgabenspektrum der Bundeswehr zu dem verfestigen wird, was heute bereits Realität ist: nicht mehr Einsatz nur zur Verteidigung der eigenen Landesgrenzen oder der Grenzen eines NATO-Partners vor einem möglichen militärischen Angriff bestimmt das Dasein unserer Bundeswehr, sondern der Einsatz -auch außerhalb dieser Grenzen - unter NATO- und/oder UN - Mandat. Dass daneben auch Einsätze bei Naturkatastrophen - die Stichworte Sturmfluten und Schneekatastrophe sollen hier genügen -Gefahren hervorragend gemeistert wurden, erwähne ich allzu gerne, weil wir uns künftig in diesen Bereichen auf unsere Soldaten 100% ig verlassen können.

Die Einsätze zur politischen Stabilität und unter humanitären Gesichtspunkten in anderen Staaten haben unsere Soldaten bisher vorbildlich geleistet und unsere Republik würdig nach außen vertreten. Diese Aufgaben sehe ich auf die Bundeswehr vermehrt zukommen, wobei es egal ist, ob wir irgendwann eine Berufsarmee haben oder die Wehrpflicht bestehen bleibt.

Der 11. September 2001 hat die Sicherheitslage in der Welt nachhaltig verändert. Der Terrorismus treibt überall sein Unwesen und bedroht und zerstört Leben von Menschen, egal welchen Alters, Geschlechts oder in welcher Funktion.

Ich wünsche mir, dass unsere Soldaten so ausgebildet sind, dass sie uns und sich selbst vor Terrorismus schützen können, denn dieser ist hinterhältig, widerlich und durch nicht zu rechtfertigen.

Auch wünsche ich unseren Soldaten, dass schon ihre Existenz bei Auslandseinsätzen für Ruhe und sorgt und sie nie Angegriffen ausgesetzt werden.
Als ich als jungen Mann freiwillig als Rekrut zur Bundeswehr ging, wünschte ich mir unter anderem eine Behandlung als Mensch und möglichst Jedes Wochenende nach Hause zu meiner Freundin.

Beide Wünsche gingen während meiner Offiziersausbildung mit den Standorten Hamburg, Hannover, Hammelburg, Sonthofen und zuletzt Heide nicht immer in Erfüllung.

Aber: ich erinnerte mich in meiner Vorgesetztenfunktion, zuletzt als Hauptmann und Kompanie-Chef immer wieder an meine Wünsche und konnte mich so auch in die Rekruten hinein versetzen. Ich ließ nie zu, einen Untergebenen in seiner Würde zu verletzten oder ihm aus Schikane seine Wochenendheimfahrt zu verwehren.

Liebe Rekruten, Ihnen wünsche ich eine sehr gute Ausbildung ohne Verletzung Ihrer Würde und nie einen Einsatz unter Bedrohung Ihres Lebens.
Ihnen und allen anderen anwesenden Soldaten wünsche ich darüber hinaus für Ihre Dienstzeit und für danach alles Gute und viel Soldatenglück, damit Sie am Ende Ihrer Dienstzeit sagen können:

- Ich wurde gebraucht. - Ich wurde ernst genommen.

- Ich wurde gerecht behandelt. - Ich habe meine Pflicht getan.

Und allen Eltern, über deren Anwesenheit ich mich außerordentlich freue, wünsche ich, dass die Söhne immer wieder gesund nach Hause kommen.

Ich bedanke mich für Ihre Aufmerksamkeit.