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Gelöbnis 2004

„Es geht um Freiheit und Rechte aller“
Zweites feierliches Gelöbnis gestern im Wöhrdener Park

Von Wiebke Reißig
Wöhrden - Vogelgezwitscher, Trommelwirbel und Marschmusik, mächtige grüne Bäume und die altehrwürdige Kirche im Hintergrund. Imposanter Aufmarsch von fast 450 Soldaten gestern Nachmittag im Wöhrdener Park.

275 Rekruten des III. Bataillons des Luftwaffenausbildungsregimentes l aus Heide und l08 des Spezialpionierbataillons 164 aus Husum haben dort ihr feierliches Gelöbnis (Wehrpflichtige) oder ihren Eid (Zeitsoldaten) abgelegt. „Ein großer Tag für meine Kameraden und mich", versicherte Flieger Marc Kantelhardt, Vertrauensperson der 13. Kompanie. Er berichtete den zahlreichen Zuschauern von dem Gefühl, sich plötzlich mit fünf fremden Personen eine Stube und mit 40 Kameraden fünf Duschen ein paar Waschbecken und Toiletten teilen zu müssen (oft in einer knappen Stunde). Und von der beeindruckenden Erfahrung, den Umgang mit Nachtsichtgeräten gelernt und die Situation als Wachsoldat und im Auslandseinsatz geübt und gespürt zu haben.

Bürgermeister und ehemaliger Offizier Peter Schoof er klärte den Soldaten eindringlich, dass treues Dienen bedeute, die soldatischen Pflichten höher anzusiedeln als den eigenen Vorteil und Nutzen. „Treue ist gegeben, wenn Sie mutig für den Kameraden einstehen, in der Zivilcourage und im Bekennen zu unserer Bundeswehr, zu unserem Staat und zu unserer Staatsform."

Wenn im Gelöbnis verlangt werde, das Recht und die Freiheit tapfer zu verteidigen, sei nicht das Recht und die Freiheit des Einzelnen gemeint. „Nein, es geht um Freiheit und Rechte aller als hohe sittliche Werte." Diese Werte gelte es allerdings notfalls auch mit der Waffe zu verteidigen. Dabei seien die neuen Aufgaben der Bundeswehr bereits heute Realität: Der Einsatz- außerhalb der Landesgrenzen unter NATO oder UNO-Mandat, bei Naturkatastrophen und gegen den Terrorismus. Er wünschte den Soldaten „nie einen Einsatz unter Bedrohung Ihres Lebens" und eine „sehr gute Ausbildung ohne Verletzung Ihrer Würde", so dass sie danach sagen können: „Ich wurde gebraucht. Ich wurde ernst genommen. Ich wurde gerecht behandelt. Ich habe' meine Pflicht getan." Den Eltern wünschte er, „dass ihre Söhne immer wieder gesund nach Hause kommen."
(Dithmarscher Landeszeitung vom 14. Mai 2004)

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