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Man schreibt das Jahr 1500. König Hans von Dänemark und sein Bruder Herzog Friederich von Schleswig und Holstein wollen endlich den kleinen Bauernstaat Dithmarschen in ihren Besitz bringen. Am 11. Februar 1500 steht kurz vor Grünenthal unter der Führung von Junker Schlentz eine 4.000 Mann starke, disziplinierte und kampferfahrene Söldnertruppe, die sog. "Schwarze Garde" zum Einmarsch in Dithmarschen bereit. Mit dem übrigen Kriegsvolk soll die gesamte Streitmacht 12.000 Mann stark gewesen sein. Etwa 6.000 bis 7.000 Männer kann Dithmarschen zur Verteidigung aufbieten. Es gibt jedoch keine zentrale Streitmacht, auch keine militärische Führung. Der Dänenkönig marschiert ein und erobert Meldorf. Aus der Sicht des Königs verläuft alles nach Plan. Er befiehlt daher, obwohl Tauwetter mit Wind und Regen einsetzt und gegen den Rat seiner Offiziere, am Morgen, dem 17.02.1500 den Weitermarsch Richtung Norden durch die Marsch.
Führende Männer der nördlichen Kirchspiele finden sich derweil in Wöhrden ein. Sie beratschlagen, ob es noch Sinn macht, sich gegen die Übermacht des Feindes zu stellen.
Es fehlt ein Heerführer, der eine Entscheidung herbeiführen kann. Schließlich hebt ein Mann die Stimme. Es ist der in Wöhrden beheimatete Bauer Wulf Isebrand, der höchste Gefahr im Verzug erkennt. An dieser Stelle der Geschichte setzt das Theaterstück "Wulf Isebrand" von Karl-Heinz Groth an.
Isebrand, soeben erwählter Führer der Dithmarscher, geht sorgenvoll in seiner Stube umher. Bei der Eroberung Meldorfs und Windbergens haben die übermächtig scheinenden Dänen ein Blutbad angerichtet und marschieren scheinbar unbeirrbar weiter gen Norden. Isebrands rigorose Frau Anna Mulen verscheucht Gedanken ihres Mannes, sich den Dänen zu ergeben.
Sie fordert ihn auf sich den ehrlosen Dänen gegenüberzustellen. Wieben Klas Hennings und Reimer von Wiemerstedt unterstützen Wulf Isebrand dabei, einen Plan zu erstellen, mit dem die zahlenmäßig haushoch überlegenen Dänen zu besiegen sind.
Unverhoffte Hilfe erhalten Sie dabei von Momme Bote Peters, einem Spion des dänischen Königs, der die Absichten des Feindes an Isebrand und seine Getreuen weitergibt. Ihr Plan ist einfach, dabei genial: sie wollen das dänische Heer in die Marsch einziehen lassen. Dann werden die Schleusentore geöffnet und das Land unter Wasser gesetzt. Kurz vor Hemmingstedt, wo der Weg der Dänen die Geest erreicht, wird eine Schanze aufgeworfen. Durch die Schwere der dänischen Rüstungen und durch die Tiefe des mit Wasser voll gesogenen Bodens sollen die nun nur noch vermindert kampffähigen Dänen besiegt werden. Und so geschieht es dann auch: die Dänen werden vernichtend geschlagen. Im "Oldenwöhrdener Hof" feiern die Sieger ihren Triumph.
Die Helden der Schlacht werden umringt und müssen fortwährend erzählen, wie der Feind besiegt wurde. Die gewonnene Schlacht hat aber auch in den Köpfen der Sieger Spuren hinterlassen. Auch bei Wulf Isebrand sind die blutigen Bilder der Schlacht noch allgegenwärtig. Neuen Mut gewinnt er jedoch, als seine Gattin Anna ihm eröffnet, dass er Vaterfreuden entgegensieht.
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