Wöhrden - Der gestrige Tag wird in der Chronik der Gemeinde Wöhrden garantiert festgehalten: Auf Einladung des Hamburger Senators für Stadtentwicklung, Axel Gedaschko, war eine Delegation zu Gast im altehrwürdigen Hamburger Rathaus.
Am frühen Morgen waren in Wöhrden in den Bus gestiegen: Bürgermeister Peter Schoof, seine Stellvertreter Helmut Hinck und Käte Templin, die Gemeindevertreter Uwe-Hermann Peters, Kirstin Sühlsen und Wilhelm Witthohn sowie der amtierende Amtsvorsteher Hans Harbeck, der leitende Verwaltungsbeamte Karsten Voß und Bauamtsleiter Dirk Burmeister.
Jch bin gespannt wie ein Kind vor dem Weihnachtsbaum", sagte Schoof. Schließlich ist ein Wöhrdener nicht alle Tage zu Gast in Hamburg. „Das ist wirklich nicht selbst verständlich, dass uns der Senator eingeladen hat", betonte Schoof. Da machte es auch nichts, dass die Hamburger die Gemeinde im Programm Protokoll kurzerhand zur Stadt er hoben hatten.
Senator Gedaschko hatte es am 06. Oktober 2006 offenbar so gut in Wöhrden gefallen, dass er jetzt den Gegenbesuch organisierenließ. Damals hatte er noch Staatsrat gemeinsam mit Schoof einen Vertrag von 1281 bekräftigt, die wirtschaftlichen sozialen und kulturellen Beziehungen zu pflegen. Das wurde gestern getan: Bei Frühstück und Mittagessen sowie Führungen durch das Rathaus und die Hafenstadt war genug Zeit, um Gespräche zu führen. So machten die Gäste reichlich Werbung für die freien Gewerbeflächen im Amt Heider Umland „Wir haben Platz ohne Ende", sagte Burmeister und stieß damit bei dem Senator auf interessierte Ohren. Käte Templin nutzte die Gelegenheit, um einen Gastbesuch einer Hamburger Schauspieltruppe vorzuschlagen.
Und Peter Schoof kündigte feierlich an „In nicht allzu ferner Zukunft wollen wir Wöhrden und unser Amt einen halben Tag lang auf dem Rathausmarkt präsentieren.' Angedacht sind etwa Auftritte des Feuerwehrmusikzuges und von Trachtengruppen sowie das Grillen von Kohlbratwürsten. (Quelle: DLZ v. 19.01.2008)
Wöhrden erneuert Nichtangriffspakt
Die Weltstadt Hamburg hat viele Partnerschaften mit anderen Weltstädten. Chicago gehört dazu, Prag, St. Petersburg und Shanghai. Doch die engsten Bande hat die Hansestadt, zur Gemeinde Wöhrden in Dithmarschen. Sie reichen ins Jahr 1281 zurück. Jetzt wird der Pakt erneuert. Damals wurde auf dem Meldorfer Friedhof eine Art Nichtangriffspakt zwischen 13 Kirchspielen der damals freien Republik Dithmarschen und einer Abordnung des Hamburger Senats geschlossen. Der Vertrag wäre längst in Vergessenheit geraten, wenn nicht eines der damals vertretenen Kirchspiele, nämlich Wöhrden, ihn anlässlich der 725-Jahrfeier der Gemeinde wiederentdeckt hätte.
Bürgermeister von Wöhrden bat um Erneuerung des Pakts
So ein Vertrag kann sehr hilfreich sein, zumal er vor Piraten schützt. Wörtlich heißt es darin aus dem Lateinischen übersetzt: „Wenn Hamburger und Lübecker Bürger oder ihre Gäste von irgendeinem Teil des Meeres, der Elbe, der Eider oder des Landes , sei es wegen eines Notfalls oder aus eigenem Antrieb, in unser Lad gelangt sind, so sollen sie an Schiffen, Waren, Leib und Leben geschützt sein, und wir werden umgekehrt gleichermaßen Gunst und Frieden in der Stadt Hamburg haben.“ Also bat der Bürgermeister von Wöhrden um Erneuerung des Pakts. Dem gab Bürgermeister Ole von Beust statt, und er beauftragte den Stadtentwicklungssenator Axel Gedaschko ihn mit Leben zu füllen. Seitdem herrscht ein enges partnerschaftliches Miteinander. Gerade erst war eine Abordnung aus Wöhrden in der Hansestadt, um sich in Senatsbegleitung die Hafencity anzuschauen. In dem neuen Pakt steht der Schutz vor Seeräubern nicht mehr im Vordergrund sondern die Förderung der wirtschaftlichen und kulturellen Beziehungen. Im Besonderen hat Hamburg schon ein Auge auf Logistikflächen geworfen, von denen es in Wöhrden reichlich gibt. (Quelle: Welt-Online, http://www.welt.de/hamburg/article1573621/Hamburg_erneuert_Nichtangriffspakt_.html
Neun Wöhrdener in Hamburg
Von Anja Petersen Das war ein aufregender Tag, als neun Vertreter aus Wöhrden und dem Amt Heider Umland am vergangenen Freitag das Hamburger Rathaus besuchten. Gleich sechs Mitarbeiter der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt kümmerten sich dort um den Besuch aus Dithmarschen: Senator Axel Gedaschko, die Staatsräte Gerhard Fuchs und Dr. Herlind Gundelach sowie Dr. Torsten Sevecke, Dr. Cornelia Max und Uwe Henning.
Mit einer viertel Stunde Verspätung kamen die Dithmarscher im altehrwürdigen Rathaus an - der Reisebus war im zähfließenden Morgenverkehr stecken geblieben. „Das ist Normalität bei uns", sagte Staatsrat Fuchs. Er begrüßte die Gäste bei einem Frühstück in Raum 1 des so genannten Senatsgeheges und verwies auf eine Novelle des Hamburger Dichters Detlev von Liliencron, der die Dithmarscher einst als Volksstamm aus gesundem und kräftigem Holz beschrieb, das sich in deftigen Dingen wiederfinde. „Ich hoffe, das Frühstück entspricht ihren deftigen Ansprüchen", meinte Fuchs lachend. Es gab Wurst- und Käseaufschnitt, Rührei und Obstplatten.
„Es riecht hier nach Fisch", sagte später Staatsrätin Dr. Gundelach, als sie den Raum betrat. „Das muss an uns Besuchern von der Nordsee liegen", raunte Wöhrdens Gemeindevertreter Uwe-Hermann Peters seinem Sitznachbarn Hans Harbeck zu.
Interessiert ließen sich die Wöhrdener nach dem Frühstück durch die Räume des Senats und der Bürgerschaft führen. Besonders beeindruckten Bürgermeister Peter Schoof die zahlreichen Kleiderhaken der Bürgerschaftsabgeordneten. Dr. Sevecke erklärte: „Jeder hat seinen eigenen Haken, ebenso wie in der St.-Michaelis-Kirche und im Thalia-Theater." Auf kritische Nachfrage von Käte Templin schob er nach: „Aber ermäßigte Karten gibt es dort nicht."
Die Kulturausschussvorsitzende nutzte anschließend das Gespräch mit Staatsrätin Dr. Gundelach, um den Wunsch nach einer kulturellen Zusammenarbeit zu äußern: „Wöhrden hat kulturell viel zu bieten, hat aber kein Theater." Auf die Frage der Staatsrätin, ob denn überhaupt ein passender Platz für eine Theateraufführung vorhanden sei, schwärmte Schoof: „Wir haben ja einen wunderschönen und einzigartigen Park."
Als Gastgeschenke hatten Schoof und Co. übrigens eine Wöhrdener Flagge, Wöhrdener Eiergrog und Produkte von der Büsumer Fischerei-Gesellschaft dabei. Im Gegenzug überreichte Senator Gedaschko ein Buch mit alten Zeichnungen aus Hamburg. (Quelle: DLZ v. 26.01.2008)