Geschichte
  Gesundheit     Gewerbe 1     Gewerbe 2     Kultur     Links     Menschen aus Wöhrden     Partnerschaft     Pressetexte bis 2006     Pressetexte ab 2007     Pressetexte ab 2011     Pressetexte ab 2015     Pressetexte ab 2019     Pressetexte ab 2024     Politik     Sehenswürdigkeiten     Veranstaltungen     Vereine  
Geschichte im Zeitraffer
Wöhrden schloss Staatsverträge
Wöhrden wird erstmals urkundlich erwähnt
700 Jahre Wöhrden
Panorama um 1700
Name "Siegerkirche" läßt sich nicht halten
Graf Gerhard
Hafenort
Wöhrdener Blutnacht
Wöhrdener Blutnacht 1
Wöhrdener Blutnacht 2
Plötzlich ein Ruf: "Straße frei! Rotfront!"
Nazis schlagen Kapital aus der Tragödie
Blutnacht in der Chronik der Gemeinde Wöhrden
Odyssee der Bluthemden
Bilder zum Thema Blutnacht
Umgehungsstraße
Menschen aus Wöhrdens Geschichte
Bildersammlung
Dithmarschen
Alte Postkarten
Ziegelei Paulsen
Gasthof Oldenwöhrden
Allgemein:
Startseite
Gästebuch
Anreise - Routenplaner
Grundschule Wöhrden
Freie Waldorfschule Wöhrden
Ortsplan
Übersicht
Impressum
Datenschutzerklärung

Wöhrdener Blutnacht 1

Wöhrdener Blutnacht

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Als Blutnacht von Wöhrden wird ein blutiger Konflikt zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten am 7. März 1929 im dithmarscher Dorf Wöhrden bezeichnet. Der Zusammenstoß forderte drei Tote. Durch seine propagandistische Aufbereitung, vor allem durch die NSDAP, erlangte er deutschlandweite Bekanntheit.

Ablauf

Die Auseinandersetzungen begannen im Anschluss an eine Veranstaltung der NSDAP im damals sozialistisch geprägten Dorf Wöhrden. Der Hannoveraner SA-Oberführer Karl Dinklage wollte zum Auftakt einer Propagandawoche an der Westküste die Dithmarscher SA inspizieren. Nachdem es bereits in den Wochen vor der Veranstaltung mehrfach Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Nazis gab, wurde die Inspektion verboten. Die NSDAP erklärte sie daraufhin zur geschlossenen Veranstaltung, SA-Formationen aus ganz Dithmarschen sammelten sich in und vor zwei Gaststätten im Ort.
Ungefähr 200 SA-Leute trafen auf die später eintreffenden ca. 200 kommunistischen Gegendemonstranten. Nach verbalen Auseinandersetzungen kam es schließlich zur Schlägerei mit Gummiknüppeln, Stahlstücken, Messern und Dolchen. Zwei Nationalsozialisten und ein Kommunist starben, acht Beteiligte landeten schwerverletzt und viele weitere leichtverletzt im Krankenhaus.

Propaganda

Neben der Berichterstattung in den überregionalen Medien versuchten sowohl KPD als auch NSDAP den Vorfall propagandistisch auszuschlachten. Sowohl Kommunisten als auch Nationalsozialisten inszenierten die Begräbnisse zu Bekenntnisdemonstrationen politischen Märtyrertums mit teilweise mehreren tausend Teilnehmern. Adolf Hitler reiste zweimal nach Dithmarschen, Joseph Goebbels nannte die Toten: "Blutzeugen für die Gottesdienste unserer politischen Arbeit".
Nach den Ereignissen hatte die NSDAP in Dithmarschen den politischen Durchbruch geschafft. Bereits vier Jahre vor der Machtergreifung in Deutschland wurde sie die dominierende politische Kraft in der Region. Straßenschlachten nahmen nach diesem Vorfall den Status der Normalität an.

Literatur

Ulrich Pfeil: Vom Kaiserreich ins Dritte Reich. Heide 1890-1933. Heide 1997. Zugleich Dissertation Universität Hamburg