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Wöhrdener Blutnacht
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Als Blutnacht von Wöhrden wird ein blutiger Konflikt zwischen Kommunisten und Nationalsozialisten am 7. März 1929 im dithmarscher Dorf Wöhrden bezeichnet. Der Zusammenstoß forderte drei Tote. Durch seine propagandistische Aufbereitung, vor allem durch die NSDAP, erlangte er deutschlandweite Bekanntheit.
Ablauf
Die Auseinandersetzungen begannen im Anschluss an eine Veranstaltung der NSDAP im damals sozialistisch geprägten Dorf Wöhrden. Der Hannoveraner SA-Oberführer Karl Dinklage wollte zum Auftakt einer Propagandawoche an der Westküste die Dithmarscher SA inspizieren. Nachdem es bereits in den Wochen vor der Veranstaltung mehrfach Auseinandersetzungen zwischen Kommunisten und Nazis gab, wurde die Inspektion verboten. Die NSDAP erklärte sie daraufhin zur geschlossenen Veranstaltung, SA-Formationen aus ganz Dithmarschen sammelten sich in und vor zwei Gaststätten im Ort. Ungefähr 200 SA-Leute trafen auf die später eintreffenden ca. 200 kommunistischen Gegendemonstranten. Nach verbalen Auseinandersetzungen kam es schließlich zur Schlägerei mit Gummiknüppeln, Stahlstücken, Messern und Dolchen. Zwei Nationalsozialisten und ein Kommunist starben, acht Beteiligte landeten schwerverletzt und viele weitere leichtverletzt im Krankenhaus.
Propaganda
Neben der Berichterstattung in den überregionalen Medien versuchten sowohl KPD als auch NSDAP den Vorfall propagandistisch auszuschlachten. Sowohl Kommunisten als auch Nationalsozialisten inszenierten die Begräbnisse zu Bekenntnisdemonstrationen politischen Märtyrertums mit teilweise mehreren tausend Teilnehmern. Adolf Hitler reiste zweimal nach Dithmarschen, Joseph Goebbels nannte die Toten: "Blutzeugen für die Gottesdienste unserer politischen Arbeit". Nach den Ereignissen hatte die NSDAP in Dithmarschen den politischen Durchbruch geschafft. Bereits vier Jahre vor der Machtergreifung in Deutschland wurde sie die dominierende politische Kraft in der Region. Straßenschlachten nahmen nach diesem Vorfall den Status der Normalität an.
Literatur
Ulrich Pfeil: Vom Kaiserreich ins Dritte Reich. Heide 1890-1933. Heide 1997. Zugleich Dissertation Universität Hamburg
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