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Die folgenreichste Auseinandersetzung findet am 7. März 1929 in dem kleinen Ort Wöhrden statt. Hier hat die SA eine Inspektion der SA-Truppe durch den SA-Oberführer und Major a.D. Dinklage mit anschließender öffentlicher Versammlung angesagt. Ein öffentlicher Auftritt wird vom Landrat verboten, die Nazis setzen sich jedoch über das Verbot hinweg. Auf einer Erwerbslosenversammlung auf dem Heider Markt hat Christian Heuck am Vortag die Anwesenden zu einer Gegendemonstration aufgerufen.
Am nächsten Tag zieht die SA in das kleine Dorf ein. Ihr folgen in geschlossener Formation ca. achtzig Kommunisten, die "Internationale" singend. Sie ziehen durchs Dorf und sammeln sich endlich bei der Kirche. Anschließend gehen die Kommunisten ins Werkhaus.
Nachdem die Nazis zweimal im Gleichschritt durch Wöhrden gezogen sind, "um die Bevölkerung zu beruhigen", halten sie sich in zwei Gasthöfen, bei Rave und Groth, auf. In einem Gasthof sitzt die SA, getreu dem Verbot, nicht öffentlich aufzutreten, in der anderen Wirtschaft hält Dinklage seine Mitgliederversammlung ab. Als dann die KPD, wiederum die "Internationale" singend, am Lagerplatz der SA vorbeizieht, geht Grantz mit seinen Leuten auf die Strasse und an der Kreuzung Meldorfer/ Lindenstrasse treffen die beiden feindlichen Gruppen, die inzwischen durch Sympathisanten auf je ca. 200 Mann angewachsen sind, aufeinander. Beide Seiten sind mit Kohlmessern, Knüppeln und anderen Schlag- und Stossinstrumenten bewaffnet. Die später, je nach Ansicht, "Wöhrdener Blutnacht" oder "Schlacht bei Wöhrden" genannte Auseinandersetzung dauert nur wenige Minuten, bis die kämpfenden Parteien von bewaffneten Landjägern getrennt werden. Bis dahin liegen ein KPD-Mann und zwei SA-Männer tot am Boden. Christian Heuck ist schwer verletzt. Die Absicht der Nazis war, ihn zu "erledigen".
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