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Erste Renovierungsarbeiten für Wöhrdener Waldorfschule fast abgeschlossen
Von Katrin Gänsler
Wöhrden - In der ehemaligen Wöhrdener Grundschule wird kräftig gearbeitet, Möbel werden umgestellt, Wände gestrichen, auch neue Vorhänge brauchen die Klassenräume noch. Nach einem Jahr Pause zieht wieder Leben in das Backsteingebäude ein. Denn am 28. August beginnt die Freie Waldorfschule Wöhrden mit ihrem Unterricht. Die schriftliche Genehmigung liegt jetzt ebenfalls vor.
Gestartet wird mit den Klassen eins bis fünf, wobei die Klassen zwei und drei sowie vier und fünf gemeinsam unterrichtet werden. „Das Interesse ist groß, obwohl wir jetzt gar keine Werbung gemacht haben", freut sich Diana Rohde, die Vorsitzende des Waldorf-Vereins. Die Mädchen und jungen kommen aus ganz Dithmarschen, den weitesten Schulweg aber haben Geschwisterkinder aus Hohenwestedt Die Gründe, weshalb Eltern sich für die Waldorfschule entscheiden, seien unterschiedlich, erlebt Diana Rohde in den Gesprächen. .Einige sind unsicher, was das neue Schulgesetz betrifft Andere freuen sich, dass es endlich eine Waldorfschule gibt."
Was die Eltern eint, ist die Beteiligung an den Renovierungsarbeiten. „Alle haben irgendwie mitgemacht", sagt Rohde. So seien die Grobarbeiten jetzt so gut wie fertig. Die Feinarbeiten - etwa die genaue Ausgestaltung der Klassenzimmer - übernehmen dann die jeweiligen Lehrer.
Fest steht, dass für Erstklässler nach dem regulären Unterricht noch eine Betreuung angeboten wird, damit alle Kinder zur gleichen Zeit abgeholt werden können. „Eine pensionierte Lehrerin hat uns angerufen und macht das ehrenamtlich", freut sich Diana Rohde. Auch ein Schulgarten ist gefunden. Ganz in der Nähe des Schulgeländes stellt Familie Böckmann den neuen Waldorfschülern eine Gartenfläche zu Verfügung. Dort soll jede Klasse ein eigenes Beet erhalten.
Darüber hinaus hat der Verein noch jede Menge Ideen für die Schule, beispielsweise eine Dänisch AG. Überlegt wurde sogar, Dänisch als eine der beiden Fremdsprachen anzubieten, die ab der ersten Klasse unterrichtet werden- „Doch wir können den Unterricht bis zum Abitur nicht gewährleisten", sagt die Vereinsvorsitzende Jetzt werden Englisch und Französisch unterrichtet Auch die Kindergartengruppen, die bislang an zwei Nachmittagen pro Woche stattgefunden haben, sollen fortgesetzt werden. „Es gibt Überlegungen, vormittags eine Betreuung anzubieten", sagt Rohde. Ärgerlich ist sie über die Landespolitik. Im Rahmen des neuen Schulgesetzes sollen die finanziellen Zuschüsse für freie Schule, um fünf bis sieben Prozent gekürzt werden. Ohnehin müssen die Wöhrdener drei Jahre lang ohne staatliche Zuschüsse durchhalten, bevor es Geld aus Landeskassen gibt.
Daher beteiligen sie sich an einer Aktion in Kiel. Am 12. September fahren die Waldorfschulen aus Schleswig-Holstein nach Kiel und protestieren gemeinsam. Sie fordern, dass das Land die finanzielle Zuwendung zumindest auf 85 Prozent anhebt Derzeit sind es 80 Prozent. (Quelle: DLZ v. 29.06.2007)
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