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Das Ende ist eingeläutet

School op de Wurth vor dem Aus: Wöhrdener Erstklässler werden in Hemmingstedt eingeschult
Von Wiebke Reißig
Wöhrden - Nun ist es entschieden: Die nächsten Wöhrdener Abc-Schützen werden nicht mehr in der School op de Wurth eingeschult werden, sondern mit dem Ernst des Lebens im Nachbarort Hemmingstedt beginnen.
Das hat die Wöhrdener Schulkonferenz am Montagabend mehrheitlich entschieden. Die anderen Klassen, die zurzeit in Wöhrden unterrichtet werden, bleiben dort.

Die Entscheidung haben die vier Elternvertreter und vier Lehrer, die in der Schulkonferenz stimmberechtigte Mitglieder sind, getroffen. Auch die Bürgermeister von Wöhrden, Norderwöhrden und Hemmingstedt, Peter Schoof, Kay Evers und Anke Marohn, sowie Schulrätin Angelika Sing waren dabei. Sie durften allerdings nicht mit abstimmen.

Aber natürlich wurde vor der wegweisenden Abstimmung ausführlich informiert und beraten, teilt die Schulrätin auf Nachfrage unserer Zeitung mit. Gerade viele Eltern der künftigen Erstklässler hatten sich sehr dafür eingesetzt, ihre Kinder in Hemmingstedt einschulen zu lassen. Die Gemeinde hatte sich hingegen sehr bemüht, den Schulstandort Wöhrden zu erhalten. Aber für die neue erste Klasse wird es — soweit bisher absehbar — nur 13 Kinder geben. Für die nächsten Jahre sind sogar noch viel weniger Kinder in Sicht. Eine Schul-Kooperation mit Hemmingstedt hatte daher breite Zustimmung bei Eltern und Lehrern gefunden.

School op de Wurth

„Die Schule dort ist größer, aber trotzdem noch eine kleine Schule, und gut ausgestattet. Bei den Kollegen sind wir freundlich aufgenommen worden", berichtete der kommissarische Schulleiter Olaf Strege. Drei der jetzt vier Kollegen werden nach und nach in Hemmingstedt in den Unterricht eingegliedert, wenn die Schüler in wöhrden in den nächsten Jahren immer weniger werden. "Keine andere Schule in Dithmarschen hat so eine starke Abwärtskurve bei den Schülerzahlen" sagt Schulrätin Sing.

Es ist wohl der Anfang vom Ende in der über 200-jährigen Geschichte der Wöhrdener Schule. Für Bürgermeister Peter Schoof ist das "äußerst bedauerlich und schmerzhaft" aber auch die Lehrer fühlen "ein bisschen Wehmut", obwohl sie im großen und ganzen diese Lösung für vernünftig und sinnvoll halten. "Wir haben es uns nicht leicht gemacht", betont Lehrerin Annette Neumann-Winkler. Schließlich sei diese Schule auch ein Stück weit ihr Zuhase. Und hier sei gute Arbeit geleistet worden.

Eine Menge Wäöhrdener Eltern - und solche, die es noch werden wollen - war gestern über die neue Nachricht von der Zukunft offenbar nicht besonders glücklich. "Ich habe von vielen gehört, dass sie enttäuscht sind", berichtet Ldehrerin Esther Mager.

Aber während die Hemmingstedt Befürworter sich deutlich zu Wort gemeldet hatten, sei niemand aus der Elternschaft in den vergangenen Wochen an sie herangetreten, der sagte, wie wichtig der Erhalt der Schule für Wöhrden sei. Niemand, der forderte: "Wir müssen da was machen" sagt Lehrerin Esther Mager. Wieso also jetzt unterschwellige Vorwürfe? "Das finde ich nicht richtig.
(Quelle: DLZ v. 25.5.2005)





Wie geht es weiter?
Nach den Sommerferien werden noch drei Klassen in der School op de Wurth bleiben: Die künftige 2. Klasse mit 16 Schülern, 3. Klasse mit 24 Schülern und 4. Klasse mit 21 Kindern, so Schulrätin Angelika Sing.
Damit aber das schulische Leben in Wöhrden in den nächsten Jahren nicht ganz zu Ende geht, ist angedacht, ab dem Schuljahr 2006/07 in dem Gebäude eine offene Ganztagsbetreuung für Grundschüler — und vielleicht auch für ältere Kinder - einzurichten. Diese wäre für Wöhrdener und Hemmingstedter Schüler ge dacht, sagt Bürgermeister Peter Schoof auf Nachfrage. Dazu müssen jedoch zunächst eine Menge organisatorischer Dinge geklärt werden.
(Quelle: DLZ v. 25.05.2005)