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Ein peinlicher Streit war Anlass zur Gründung einer Feuerwehr
Wöhrden (wi ) Ganz im Zeichen des 125-jährigen Bestehen ihrer Freiwilligen Feuerwehr steht die Gemeinde Wöhrden am Wochenende vom Freitag, 15. bis Sonntag 17. Juli. Sie hat zum Jubiläum ein reichhaltiges Festprogramm aufgestellt. Die Tradition der Feuerwehr in Wöhrden ist lang.Im Jahre 1319 überfiel Graf Gerhard der Große mit seinen Soldaten Wöhrden und steckte die Kirche in Brand. Die damaligen Wöhrdener schlugen die Angreifer in die Flucht und es gab keine Feuerwehr. 1739 wollten die Burrschopp eine Spritze und was dazu gehört anschaffen, aber wann war noch nicht bekannt. 1800 sind im Dorf ein Spritzenmeister und 12 Mann zum Löscheinsatz eingeteilt. Im Dorf waren alle Häuser mit Reet oder Stroh gedeckt, und Feuer war eine Katastrophe, die Wasserversorgung nicht gut. Es gab zwar schon eine Spritze, aber die musste mit Wasser gefüllt werden, 1870 schaffte sich das Kirchspiel Süderwöhrden auch eine Feuerwehrspritze an.
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Ein peinliches Geschehen mit schweren Folgen war seinerseits Anlass zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr gewesen. Die beiden „Chefs" der Wehren am 1. 9. 1879 bei der Bekämpfung eines Großbrandes in Büttlerdeich hatten sich nicht darüber einigen können, wer nun die Brandbekämpfung leiten sollte. Der Streit dauerte so lange, bis eine Rettung der Gehöfts nicht mehr möglich war. Der damalige Kirchspielschreiber von Süderwöhrden, Kruse, rief danach zur Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr Wöhrden auf. Sie erfolgte dann im Laufe des Jahres 1880. Hauptmann wurde Wilhelm Schröder, Steigerführer Heinrich Jasper, Rottenführer Peter von Horsten-Wilhelm Broders und Spritzenmeister J. Paulsen. Es waren sechs Steiger, 14 Spritzenleute, acht Musiker - insgesamt 34 Kameraden. Das königliche Landratsamt Meldorf gab die Genehmigung.
Dann ging die Ausbildung los. Sparkasse, Kirchspiel und Feuerversicherung spendeten zusammen 1200 Mark Anfangskapital Die erste Großübung klappte gut, aber die über 80 Jahre alte Spritze gab den Geist auf.
1889 gab es eine, neue Spritze, vierrädrig mit Saug- und Druck. Bereits 1924 erhielt die Wehr ein Motorgerät. Die war die erste in dieser Weise ausgerüstete Wehr in Süderdithmarschen. In beiden Weltkriegen schrumpfte der Mitgliederbestand ziemlich zusammen, aber auch in diese Zeiten war das Kirchspiel nie ohne Brandschutz.
96 Großbrände im Süderwöhrdener Bereich hat die Wehr im Verlauf der ersten 80 Jahre (bis 1925) bekämpft. Am 26. Juni 1948 ist die erste Vorstandswahl nach dem Zweiten Weltkrieg. 31 Wehrmänner (aktiv) wählten Fritz Böckmann zum Wehrführer.
In diesen 125 Jahren hatte die Wöhrdener Wehr folgende Wehrführer: 1880-1885 Wilhelm Schröder; bis 1908 Heinrich Jasper; bis 1910 Wilhelm Brorsen; bis 1914 Gustav Nedderhof; bis 1919 Wilhelm Brorsen; bis 1934 Hermann Groth; bis 1940 Wilhelm Jensen; bis 1961 Fritz Böckmann; bis 1963 Helmut Martensen; bis 1964 Hans Thater; bis 1969 Günter Müller; bis 1986 Klaus Landau; bis 1997 Uwe Jasper und ab 1998 bis heute Reimer Marsau. Heute gilt die Wöhrdener Wehr als eine der besonders schlagkräftigen im Bereich Dithmarschens. Sie hat heute 77 aktive Mitglieder, davon sind 25 Frauen. Neun Ehrenmitglieder und 236 Förderer gehören der Wehr an.
Der Musikzug unter Susanne Amrein hat 30 Mitglieder und sind viel im Einsatz. Die Bestückung der Wehr besteht aus ein Löschfahrzeug LF 8/6, ein LF 8 und einen Gerätewagen. Das Feuerwehrgerätehaus am jetzigen Standort wurde neu gebaut und im Oktober 1989 fertig gestellt. Die Baukosten komplett mit Einrichtung und Bestuhlung betrugen 685 000 Deutsche Mark. Die Feuerwehr beteiligt sich am dörflichen Leben. Sie gehört der Amtswehr Heide-Land an und beteiligt sich an verschiedenen Veranstaltungen an Kreis- und Landesebenen. Nachwuchssorgen hat die Wöhrdener Wehr nicht.
Dem Vorstand der Feuerwehr Wöhrden gehören an: Wehrführer Reimer Marsau; Stellvertreter Uwe-Hermann Peters; Kassenwart Uwe Blohm; Schriftführer Martin Perkuhn; Gruppenführer Olaf Fechner, Holger Greve und Hans Woelk; Gerätewart Herbert Reis und Musikzugführerin Susanne Amrein.
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