|
Ungewöhnlich hohe Abwasser-Rechnung in Wöhrden - Grübeln über Ursachen
Von Heiko Kroll
Wöhrden - Das Staunen war groß in der Gemeinde Wöhrden, als die Abwasserrechnung ins Haus flatterte. 38 472 Euro verlangte der Wasserverband von der Gemeinde - wesentlich mehr als üblich. Bürgermeister Peter Schoof und andere Mitglieder der Gemeindevertretung forschten nach.
Alle Gewerbebetriebe in Wöhrden wurden nach ihrem Wasserverbrauch befragt. Dort wurden aber keine Änderungen ausgemacht, die diesen sprunghaft angestiegenen Wasserverbrauch erklären konnten.
Die mögliche Lösung des Rätsels: In der Theodor Meyer-Straße sei es unbemerkt zu einem Wasserrohrbruch gekommen, erklärt Schoof. Schätzungsweise 200 Kubikmeter Wasser seien täglich aus der leckgeschlagenen Stelle geströmt.
Seit wann die Leckage besteht, werde sich jedoch auch durch eine Verfilmung der Leitungen nicht mehr eindeutig klären lassen, weil es möglich ist, dass sie erst klein war und mit der Zeit größer geworden ist. Es wird vermutet, dass mehrere Monate lang Wasser ausgeströmt ist. Die Höhe der unnötigen Abwassergebühren könne also nur geschätzt werden, erklärt Schoof.
Doch eine Leckage ist nicht die einzige Erklärung für die ungewöhnlich hohe Abwasserrechnung. Sven Röttger, Verbandsingenieur beim Wasserverband Süderdithmarschen, betont auf Nachfrage unserer Zeitung, dass diese Sache noch nicht abgeschlossen sei. Eine derart große auslaufende Wassermenge hätte an die Oberfläche treten müssen.
Nach seiner Ansicht könnte ein Messfehler vorgelegen haben. Damit läge der schwarze Peter in den Händen der Gemeinde Wöhrden, beziehungsweise beim Amt Heide Land, das für die Abrechnungen zuständig ist. Der dortige Bauamtsleiter, Dirk Burmeister, wollte sich zu den Vorgängen gegenüber unserer Zeitung jedoch nicht äußern, da sie noch nicht abschließend bearbeitet seien. Er wunderte sich lediglich, dass sich die Presse „für einen so unbedeutenden Fall" interessiere.
Wenn man - wie die Gemeindevertreter — schätzt, dass das Leck etwa für vier Monate bestanden hat, dann sind dort (bei 200 Kubikmetern täglich) insgesamt 24 000 Kubikmeter Wasser ausgelaufen. So viel, wie 112 Vier-Personen-Haushalte laut amtlichen Berechnungen durchschnittlich in einem Jahr verbrauchen.
Im Zuge der Verfilmung der betreffenden Stelle in der Theodor-Meyer-Straße sollen auch weitere Leitungen in Wöhrden begutachtet werden. Marode Leitungen sollen dann ausgebessert werden, indem Wasserleitungen mit einem geringeren Querschnitt in die bestehenden Rohre eingezogen werden, erklärt Bürgermeister Schoof.
In der Theodor-Meyer-Straße seien die Reparaturarbeiten bereits erledigt worden, das Problem sei also behoben. Über die Folgen wird es jedoch wohl noch einiges Gerangel geben. (Quelle: DLZ v. 27.10.2005)
|
|
|
|