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Eine der ersten Siedlungen im Watt: Olden Wurden

Wöhrdens Orts-Chronist Horst Ploog vertellt
Von Heiko Kroll

Wöhrden - „Dat kummt allns as dat schall, de Eerdball, Dithmarschen, Olden Wurden, Wöhrden". So der Titel der vierteiligen Aufarbeitung der Wöhrdener Geschichte des Ortschronisten Horst Ploog. Von der Entstehung der Welt bis ins heutige Wöhrden führt diese interessante Reise in die Vergangenheit.

Der erste Teil der Reise war nun in der Wöhrdener St.-Nicolai-Kirche zu hören. Eine gekonnte Mischung aus geologischen Fakten, Unterhaltung und der biblischen Schöpfungsgeschichte als Einleitung, der sich Horst Ploog mit einem Augenzwinkern widmet: Am Anfang erschuf der Herrgott das Universum, aber es fehlte ihm etwas. Eine Kugel am richtigen Platz. Gott formte diese Kugel und warf sie in die Dunkelheit hinaus. Zwischen Sonne und Mond kam sie zum Stillstand — der Erdball war geboren. „Wenn mi hüüt een frogt: Wat is de ollste Sport? Denn kann ick bloots seggen: Boßeln! De Herrgott is dor just mit anfungen", erzählt Ploog.

Das kommt an beim Publikum. Der Chronist versteht sich auf die Kunst des fesselnden kurzweiligen Erzählens. Beim Beginn der ersten Eiszeit geht der Vortrag in wissenschaftliche Berichterstattung über - weiter auf Platt und mit Schaubildern, die Ploog selbst erstellt hat. Die Zuhörer erfahren, wie sich die Eiszeiten auf die Entstehung Dithmarschens auswirkten. Die Gletscher schoben Schlamm- und Geröllmassen vor sich her.

Am Ende der letzten Eiszeit, die soviel Wasser zu Eis werden ließ, dass der Meeresspiegel um 80 bis 100 Meter gegenüber dem heutigen Pegel sank, blieb das Geröll liegen und bildete die heutigen Geestränder. Diese steilen Hänge wurden Kliffs genannt, Plattdeutsch: „Clev". Andernorts häufte der Wind Sandkörner zu großen Dünen an, zu „Donns", die wir heute noch in einigen Dithmarscher Ortsnamen wiederfinden. Auf den Flächen, auf denen sich heute unser Marschland befindet, erstreckte um 6900 v. Chr. noch die Nordsee. Nach und nach bildeten sich natürliche Erhebungen im Watt, die bei Ebbe trocken lagen, so dass sich Pflanzen darauf ansiedeln konnten. Daran waren maßgeblich die Priele beteiligt. Die Erhebungen wurden zu Halligen, auf denen in kleinen Sippen lebenden Menschen künstliche Erhöhungen schufen, die dann auch bei Flut aus dem Wasser ragten: die „Wurten" auch „Warften" genannt.

Nach und nach wurden die Vertiefungen zwischen den Wurten mit Klei und anderem geeigneten Material verfüllt. Die ersten Siedlungen entstanden im Watt. Eine der ältesten Siedlungen war um 200 bis 300 n. Chr. „Olden Wurden" -die alten Wurten. Zwischen zwei Prielen gelegen, deren Verlauf zum Teil noch heute sichtbar ist, konnte diese Siedlung schnell in die Höhe wachsen. Mit der Zeit wurde aus dem Namen Olden Wurden „Wöhrden". An dieser Stelle endet der erste Teil des Vertrages von Horst Ploog.

Der zweite Teil die Entstehung der Marsch - folgt voraussichtlich am 25. März 2006 und erst im Jahr 2007 wird der vierte und letzte Teil fertig sein.



Chronist Horst Ploog

Horst Ploog wurde am 9. Dezember 1940 in Wöhrden geboren, dem Ort an dem er bis heute lebt. Nach der Schule machte Ploog eine Maurerlehre. Später arbeitete er bei der Bundeswehr zunächst im Wach- und dann bis zur Rente im Verwaltungsdienst.

Er widmete sich zunächst in einem mehrköpfigen Team der Geschichte seines Ortes, um eine Chronik zu erstellen. Von diesem Team blieb Horst Ploog der einzige, der diese akribische Arbeit durchhielt. 1997 war die Chronik Wöhrdens endlich fertig. Die Quellen dafür sind vielfältig, u.a. Heimatliteratur, das Landesarchiv in Schleswig und unzählige Gespräche mit Dorfbewohnern, von denen viele heute nicht mehr leben. Eigentlich wollte Ploog seine Recherchen nach dieser Arbeit einstellen. Aber die Geschichte seiner Heimat hatte es ihm an getan — ebenso seine Muttersprache plattdeutsch.

Somit wurde die geologische Frühgeschichte und die Entstehung Wöhrdens in Plattdeutscher Sprache zu einem weiteren Mammutprojekt des Chronisten. „Op Plattdüütsch kann man veel verteilen, dat mutt ni jümmers Tüünkrom un Spooßmokerie ween", sagt Ploog. „Man kann ook veel Interessantes op Platt verkloren". So leistet Ploog mit seiner gewissenhaften ehrenamtlichen Arbeit einen außerordentlichen Dienst für Wöhrden.
(Quelle: DLZ v. 08.10.2005)


Horst Ploog starb am 02.12.2015.