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Die Verwaltungsstrukturreform, ein sozialdemokratisches Reformprojekt, wird durch die große Koalition mächtig vorangetrieben. Mit einem exakt ausgearbeiteten Zeitplan sind die Kommunen bzw. Ämter in die Pflicht genommen, sich Gedanken über eine Zusammenarbeit mit anderen Ämtern zu machen. Im Oktober 2005 erfolgt eine erste Zwischenbilanz, im November 2005 der Bericht im Landtag. Bis Ende März 2006 sollen die Landräte über die Verwaltungszusammenschlüsse der Ämter und amtsfreien Gemeinden berichten. Bis Ende 2006 machen die Ämter und amtsfreien Gemeinden selbst Vorschläge zur Bildung größerer Verwaltungseinheiten und setzen diese um. Spätestens zum April 2007 tritt die gesetzliche Regelung über die Verwaltungsreform im kreisangehörigen Bereich in Kraft. Die Vollendung der Strukturreform wird rechtzeitig vor der Kommunalwahl 2008 beendet sein.
Obwohl das Amt Heide-Land sich aus dem Umstrukturierungsprozess heraushalten könnte, da es mit ca. 9.500 Einwohner die geforderte Mindestgröße von 8.000 Einwohnern erfüllt, hat es Kontakt mit dem Amt Weddingstedt aufgenommen. Weddingstedt mit ca. 6.500 Einwohnern ist gezwungen, sich einen Fusionspartner zu suchen. Nach der Fusion wird die neue Verwaltungseinheit mit rd. 16.000 Einwohnern zu den größeren Einheiten im Kreis zählen und somit auch für die Bürgerinnen und Bürger eine optimale Verwaltungsleistung erbringen können. Das heißt u.a., Verwaltungsabläufe und Entscheidungsprozesse lassen sich vereinfachen und beschleunigen, es gibt mehr Dienstleistungen vor Ort (Zulassung von PKW,…) und die Möglichkeit für flexible und bürgerfreundliche Öffnungszeiten wird sich ergeben.
Eindeutig haben der Amtsauschuss und die amtsangehörigen Gemeinden das Ansinnen der Landesregierung zurückgewiesen, sich verwaltungsmäßig an der Stadt Heide auszurichten. Durch die geplante Fusion liegt Heide mitten im neuen Amtsgebilde und hat mit 21.000 Einwohnern nur geringfügig mehr Einwohner. Somit kann eine Zusammenarbeit zwischen dem Amt und der Stadt auf gleicher Augenhöhe erfolgen, was wiederum der gesamten Region zugute kommt, da sich keine übervorteilt fühlen würde. Die bereits erfolgten Kooperationen, wie z. B. im Abwasserbereich und des Gewerbeparks Westküste, könnten durch weitere Felder erweitert werden.
Nach kurzer Diskussion beschloss die Gemeindevertretung Wöhrden einen Grundsatzbeschluss, der die Fusion oder einer anderen zulässigen Zusammenarbeitsform der Ämter Heide-Land und Weddingstedt vorsieht. Sitz der fusionierten Verwaltung ist das Amt Heide-Land in Heide. (Quelle: Büsum-Echo v. 12.10.2005)
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